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Artikel vom 26.08.2008

Klarer Himmel über Peking

Während der Olympischen Spiele war die Luft in Peking so sauber und der Himmel so klar wie seit 10 Jahren nicht mehr. Ich habe zwei Jahre zuvor die Stadt im Smog erlebt - die Sicht nicht weiter als 200 Meter. Doch als am letzten Sonntag die Marathonläufer durch die 10 Millionen-Metropole liefen, strahlte die Sonne, die Luft war klar und der Himmel blau. Bis weit in den Osten war die Silhouette der Westberge zu sehen. Was war geschehen?

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Die Regierung hatte angeordnet, dass hunderte Fabriken, die besonders viel Ruß und Dreck emittieren, für einige Wochen geschlossen werden. Schon vorher war der Schwefelgehalt in den Feinstäuben drastisch gesunken, weil viele Kraftwerke schwefelärmere Kohle nutzen. Schon seit dem 20. Juli durften in Peking die Autos nur an jedem zweiten Tag fahren: An einem Tag die Autos mit geraden und am anderen Tag die mit ungeraden Kennzeichen.

In demokratischen Hauptstädten wäre ein solch rigoroses Fahrverbot kaum durchsetzbar, in einem autoritären Einparteienstaat aber geht das. Hier wird Umweltpolitik eher von oben gemacht, bei uns eher von unten. Die Pekinger lobten ihre Regierung für die Umweltmaßnahmen.

Ohnehin ist bei der chinesischen Regierung das Thema Umwelt und Klimaschutz seit vier Jahren ein Topthema.

Der chinesische Umweltminister war lange Zeit völlig macht- und bedeutungslos. Heute aber ist er einer der mächtigsten Männer der chinesischen Führung. Klimaschutz wurde zum zentralen Thema seit die Regierung erkannt hat, dass 10 % Wachstum pro Jahr kein großer Fortschritt ist, wenn gleichzeitig 12 % des gesamten Bruttosozialprodukts aufgewendet werden müssen, um die durch Wachstum entstandenen Umweltschäden wieder zu reparieren.

Seit 2004 produziert China mehr Sonnenkollektoren als der gesamte Rest der Welt zusammen. In der südwestchinesischen Drei-Millionen-Stadt Kunming zum Beispiel sieht man praktisch kein Haus mehr ohne Sonnenkollektoren. Chinas Regierung hat 2006 das deutsche Erneuerbare Energiegesetz in der Intention übernommen und will bis 2020 mindestens 15 % seiner Energie regenerativ gewinnen.

In der Erzeugung von Windstrom behauptet China heute hinter Deutschland, den USA und Spanien Platz vier der Weltrangliste und will bis 2020 auf Platz eins sein.

Viele Besucher der Olympischen Spiele haben darüber gestaunt, dass auf dem Dach des Beijinger Südbahnhof viele Solarzellen zu sehen sind. Sie produzieren - von der schwäbischen Firma Würth Solar installiert - Ökostrom für 20.000 Menschen in Peking. 200 Kilometer südlich von Peking gibt es eine 100.000-Einwohner-Stadt, die bereits zur Hälfte mit Sonnen- und Windstrom versorgt wird.

Es stimmt einfach nicht, dass wir Europäer ökologische Musterknaben sind und die Chinesen die großen Umweltsünder. Wir müssen genauer hinsehen lernen.

Artikel aus "Readers Edition": http://www.readers-edition.de (Angaben zur Quelle und zum Copyright dieses Artikels hier)

Franz Alt, 26.08.2008

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