Mit dem neu entwickelten Testdurchlauf und dem zugehörigen Zertifikat „PID Block Material” erhalten Modulhersteller und Großhändler die Sicherheit, dass ihr Verkapselungsmaterial spannungsinduzierten Wirkungsgradverlusten (potenzialinduzierter Degradation, PID) aktiv entgegenwirkt. Das neue Zertifikat ist ab sofort erhältlich und einmalig auf dem Markt.
„Die potenzialinduzierte Degradation wird bei Solarmodulen im Feld immer häufiger beobachtet“, erklärt Dr. Juliane Berghold, Leiterin Forschung und Entwicklung beim Photovoltaik-Institut Berlin. „Mit der Zeit kann dieser Defekt von erheblichen Ertragseinbußen im zweistelligen Prozentbereich bis zu einem Totalausfall der betroffenen Solarmodule führen.” Mit den neuen Tests stellt das Prüflabor sicher, dass das Verkapselungsmaterial diesen Defekt unterdrückt – unabhängig von den verwendeten Solarzellen, dem Installationsort und der Spannung, der die Module ausgesetzt sind.
Im Unterschied zu bisherigen Tests setzt PID Block Material nicht bei der PID-Anfälligkeit des gesamten Solarmoduls, sondern eine Stufe früher an: Die Grundlage für das Zertifikat bildet das erfolgreiche Bestehen eines Tests, bei dem PID-empfindliche Solarzellen mit dem zu untersuchenden Verkapselungsmaterial in einer Klimakammer sieben Tage lang eine Temperatur von 85° Celsius und eine Spannung von 1.500 Volt aushalten müssen. Der Leistungsabfall nach diesem Testdurchlauf darf maximal fünf Prozent betragen.
Neben PID Block Material stellt das Photovoltaik-Institut Berlin vom 4. bis zum 6. Juni an seinem Messestand in München in Halle A1, Standnummer 411 Zertifizierungslinien für Solarmodule, Testpakete für die Bankenfinanzierung und Dienstleistungen für Solarkraftwerke vor.
Das Photovoltaik Institut Berlin (PI-Berlin) bietet umfangreiche qualifizierte Prüfdienstleistungen sowie Zertifizierung in den Bereichen PV-Modultechnik und PV-Kraftwerksbau. Neben den IEC-Modultests sind PI-Eigenentwicklungen (PID+, Peel, EVA, EL) offiziell akkreditiert. Zur Sicherstellung der Qualität entlang der gesamten Wertschöpfungskette – vom Rohmaterial bis zum Kraftwerk – hat das PI effiziente Qualitätstestpakete zusammengestellt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Prüfverfahren wird durch die hauseigene F&E gewährleistet. Neben dem Labor in Berlin betreibt das PI-Berlin ein weiteres akkreditiertes Testlabor in Suzhou (PI-China).
Michael Schoppa, 02.06.2014
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