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Artikel vom 01.08.2008

Peinliche olympische Spiele

Der Aufstand der Tibeter gegen die chinesische Besatzung im März hat nach Angaben der tibetischen Exilregierung über zweihundert Menschen das Leben gekostet. Über tausend wurden schwer verletzt und über 5.000 inhaftiert. Die Welt war empört. Viele Politiker und sogar Sportler drohten mit Olympia-Boykott. Und nun - eine Woche vor Beginn der Spiele?

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China will seine Propaganda-Show um jeden Preis. Die versprochene Pressefreiheit ist durch die bisherige Praxis widerlegt und die Menschrechtssituation in Tibet und bei anderen Minderheiten - wie den Uiguren, Muslimen und Christen - hat sich um keinen Deut verbessert. Die Gespräche zwischen der chinesischen Regierung und Vertretern des Dalai Lama blieben ohne jedes Ergebnis und wurden auf den Herbst vertagt. Hauptsache: Die Welt ist wieder ein bisschen beruhigt. Im gesamten Riesenreich herrscht kurz vor den Spielen “eine Atmosphäre der Einschüchterung” berichtet unser ARD-Korrespondent. Die Nervosität und die Angst der Offiziellen vor auch nur einem Lüftchen Freiheit ist gigantisch und gespenstisch. Vor allem in Tibet dürfen ausländische Korrespondenten noch nicht einmal mit den Menschen reden.

Alle Regionen, in denen Tibeter wohnen, sind faktisch Sperrgebiet für Journalisten. Das soll auch während der Spiele so bleiben. Das IOC, das den chinesischen Funktionären noch vor kurzem geglaubt hatte, die “völlige Freiheit der Berichterstattung” sei möglich, steht beschämt und kleinlaut vor einem Scherbenhaufen seiner halbherzigen Bemühungen für ein bisschen Pressefreiheit.

Wir Zuschauer werden Hochglanzspiele serviert bekommen, aber keinen Blick auf die real existierenden Verhältnisse im “Reich der Mitte” werfen können.

Pekings Führung versucht weiter, die Autorität des Dalai Lama zu ruinieren. Kommunistische Funktionäre zwingen buddhistische Mönche und Nonnen, Phrasen wie diese auswendig zu lernen und dabei auf Karikaturen über den buddhistischen Religionsführer herum zu trampeln:

“Er ist ein Werkzeug der chinafeindlichen Kräfte. Er ist die Hauptursache der sozialen Instabilität in Tibet. Er ist das größte Hindernis für eine normale Ordnung im tibetischen Buddhismus. Der Dalai Lama ist ein Teufel und Lügner”. Statt den Dali Lama zu diffamieren, stimmen Mönche und Nonnen häufig Gebete und Lieder für ihren Religionsführer an, was dann freilich zu neuen Demütigungen führt.

Die Idee der Olympischen Spiele steht für Fairness. Doch die politische Lage in China und die Situation der Menschrechte ist alles andere als fair. Eine peinliche Show steht der Welt bevor.

Artikel aus "Readers Edition": http://www.readers-edition.de (Angaben zur Quelle und zum Copyright dieses Artikels hier)

Franz Alt, 01.08.2008

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