Eine ähnliche Entwicklung zeigt auch der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) auf. Nach dessen Preisindex gehen die Strompreise für energieintensive Unternehmen seit nunmehr zwei Jahren nur in eine Richtung: nach unten. Momentan sind sie auf dem Stand von 2005. Aber auch für Unternehmen, die weit weniger Energie verbrauchen und dadurch nicht in den Genuss großzügiger Befreiungen kommen, stellt sich die Lage weniger angespannt dar, als häufig in der Öffentlichkeit behauptet: Aktuelle Erhebungen der KfW-Bankengruppe zeigen, dass der deutsche Strompreis im Vergleich zum EU-27-Preis im Durchschnitt "nicht übermäßig gestiegen" ist. EU-weit seien die Preise zwischen 2008 und 2012 im Schnitt um 5 Prozent pro Jahr gestiegen. In Deutschland aber lediglich um 4,8 Prozent pro Jahr. Die KfW-Analysten kommen zu dem Schluss: "Ein Wettbewerbsnachteil im EU-Vergleich scheint deshalb nicht offensichtlich."
Im Gegenteil: Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) stellt in einer Untersuchung fest, dass sich die Wettbewerbssituation vor allem für große und stromintensive Industriekunden in Deutschland seit 2007 sogar verbessert hat. So habe sich der Einkaufspreis für Großkunden an der Leipziger Strombörse von Januar 2008 bis Oktober 2012 um 22 Prozent verringert. "Gleichzeitig lagen die monatlichen Strompreise in diesem Zeitraum 7 Prozent unter dem Durchschnitt der restlichen europäischen Energiebörsen", so die FÖS-Autoren.
"Die Klagen mancher Industrievertreter über zu hohe Strompreise in Deutschland und einer drohenden Deindustrialisierung erscheinen vor diesem Hintergrund völlig ungerechtfertigt", stellt Schütz klar.
BEE-Pressestelle, 09.08.2013
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