Der Fakten-Check fällt ernüchternd aus: Bei einer Rücknahme der Stromnetze in öffentliche Zuständigkeit wird die Versorgung weder ökologischer noch sicherer oder effizienter als bisher. Auch das Ziel, über den Weg der kommunalen Versorgung künftig den Wettbewerb zu steigern ist nach den Ergebnissen der Untersuchung als viertes der zehn wichtigsten Ziele zum Scheitern verurteilt.
"Eine Erreichbarkeit dieser vier Ziele ist durch die Übernahme der Stromnetze in kommunale Verantwortung vollständig ausgeschlossen", sagt Stephan Gamm, Energieexperte von PUTZ & PARTNER. "Wichtigster Grund dafür sind rechtlich-regulatorische Hindernisse, die den Wünschen der Kommunen bei der erfolgreichen Umsetzung unverrückbar im Wege stehen." Die rechtlichen Vorgaben sind so weitreichend, dass es den Netzbetreibern beispielsweise durch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) verboten ist, Einfluss auf den Aufbau von Erneuerbaren Energieanlagen zu nehmen.
Wenig besser sieht es mit den Erfolgsaussichten für günstigere Preise, gesteigerte kommunale Erträge oder eine Stärkung der lokalen Wirtschaft aus. Der Untersuchung zufolge ist die Erreichung dieser Ziele nicht grundsätzlich ausgeschlossen, aber höchst unwahrscheinlich. Das gilt abschließend auch für bessere kommunale Einflussmöglichkeiten sowie Vorteile für das Gemeinwohl. Einzig das Infrastrukturmanagement lässt sich durch die Rückführung in kommunale Verantwortung realistischer Weise verbessern - so die Analyse der Energieexperten.
"Eine Rückführung der Stromverteilnetze in die öffentliche Hand ist nach Faktenlage der Studie in den meisten Fällen nicht sinnvoll", sagt Dr. Thomas Kuprat, Energieexperte und Mitglied der Geschäftsleitung bei PUTZ & PARTNER. "Dieses Ergebnis steht erkennbar im Widerspruch zur weit verbreiteten Stimmungslage in der Bevölkerung, die eine Rekommunalisierung tendenziell befürwortet. Für diese Diskrepanz gibt es zwei wesentliche Gründe. Erstens die fehlende Transparenz und hohe Komplexität des Verteilnetzbetriebs in Verbindung mit Aspekten, wie Anreizregulierung, Unbundling und Auswirkung der Energiewende. Und zweitens die eher ideologisch statt fachlich geprägte Diskussion des Themas Rekommunalisierung. Aber eine Entscheidung nach 'Bauchgefühl' ist wenig hilfreich. Nicht zuletzt jüngste Vorhaben wie der neue Berliner Flughafen, die Elbphilharmonie oder das Bahnprojekt Stuttgart 21 machen deutlich, wie wichtig faktengesicherte Prüfungen sind", so Stephan Gamm.
Die PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG hat in Zusammenarbeit mit der HSBA Hamburg School of Business Administration eine umfassende Untersuchung zur Rekommunalisierung der Energienetze vorgenommen. Dabei wurden die zehn wichtigsten Ziele und deren Erreichbarkeit geprüft und bewertet. Die Studie kann zu einer Schutzgebühr in Höhe von 59,-- EUR inkl. MwSt. von PUTZ & PARTNER bezogen werden.
Die PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG mit 100 Mitarbeitern steht seit der Gründung im Jahr 1989 für Eigenständigkeit, eine kontinuierliche Unternehmensentwicklung sowie den Beratungsansatz "Viel Erfahrung. Bessere Lösungen". Den erfahrenen Managementberatern mit durchschnittlich 15 Jahren Berufspraxis gelingt es, mit einer Kombination aus konzeptionellen Fähigkeiten und persönlicher Führungserfahrung tragfähige individuelle Kundenlösungen zu konzipieren und umzusetzen. Die Nachhaltigkeit der Projekterfolge ist Grundlage langjähriger Kundenbeziehungen. PUTZ & PARTNER unterstützt Kunden in der Top-Management-Beratung, dem Management komplexer Projekte sowie dem Management auf Zeit. Das Unternehmen zählt über 10 der DAX 30-Unternehmen zu seinen Kunden.
Tanja Müller, Roland Heintze, 23.04.2013
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