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Artikel vom 19.04.2008

Wird die Zukunft schwarz-grün?

Als ich 1988 in einer ARD-Sendung zum ersten Mal eine schwarz-grüne Koalition vorschlug, wollten viele Zuschauer wissen, ob ich mich versprochen und rot-grün gemeint hätte. Vor 20 Jahren war schwarz-grün für die meisten Deutschen schlicht unvorstellbar.

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Doch die Visionen von heute sind oft die Realitäten von morgen. Aber in Deutschland dauert alles Zukunftsfähige etwas länger als anderswo. In Österreich zum Beispiel gibt es schon seit Jahren schwarz-grüne Bündnisse auf Länderebene. Aber natürlich ist 2009 in Deutschland schwarz-grün auch im Bund möglich - vielleicht sogar nötig, trotz aller Abwehrreflexe vieler Parteiideologen.

Wenn es in ostdeutschen Kommunen heute Koalitionen zwischen CDU und der “Linken” gibt, warum sollen dann nicht auf allen Ebenen schwarz-grüne Koalitionen möglich sein? Jetzt nach Hamburg wird schwarz-grün überall schick. Wie rasch Parteipolitiker umlernen, demonstriert gerade Roland Koch. Noch im Januar setzte er im Wahlkampf auf Atomkraft und jetzt plötzlich will er Hessen zum “Musterland für erneuerbare Energien” machen, damit er mit den Grünen ins Koalitionsbett steigen kann.

In Hamburg hat die CDU noch im Februar unbedingt das Kohlekraftwerk Moorburg bauen wollen, doch jetzt steht im Hamburger Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen, das Kohlekraftwerk sei “politisch unerwünscht“. Der CDU in Hamburg ist die Macht wichtiger als die Kohle und in Hessen verzichtet sie auf längere Laufzeiten für das Atomkraftwerk Biblis, wenn sie weiter regieren darf. So ernst muss man “Wahlversprechen” nehmen.

Und der linke Flügelmann der Grünen Jürgen Trittin, einst strammer Kommunist, säuselt in diesen Tagen in Richtung Union: “Wenn ich mit Frau Merkel beispielsweise einen Mindestlohn einführen oder Atomkraftwerke abschalten kann, warum soll ich dann nicht mit Frau Merkel koalieren?

Die neue politische Beweglichkeit beflügelt die Fantasie.

Wir werden in nächster Zeit noch ganz andere Töne hören, wenn es um die Macht geht.

Angela Merkel zum Beispiel wäre so frei und würde in einer schwarz-grünen Koalition den von rot-grün beschlossenen Atomausstieg übernehmen, weil sie als Naturwissenschaftlerin und frühere Umweltministerin weiß, dass alle AKWs bis 2020 durch Erneuerbare Energien ersetzt werden können.

Schleswig-Holstein gewinnt schließlich schon heute über 50 % seines Stroms erneuerbar und die Region Ostfriesland sogar schon 96 %! Auch die Kanzlerin weiß, dass 80 % der Deutschen für erneuerbare Energien sind und noch 20 % für Atomkraft. Und die Energiefrage, sagt Angela Merkel, ist die Überlebensfrage der Menschheit.

Das neue Fünf-Parteien-System verlangt von allen mehr Flexibilität und eröffnet den Parteien und den Wählern neue Spielchancen. Noch sagen alle: Schwarz-grün ist kein Modell für den Bund. Aber es könnte ganz rasch eines werden. Es geht jetzt nicht mehr um zahlenmäßig mögliche Koalitionen, sondern um die besten.

Artikel aus "Readers Edition": http://www.readers-edition.de (Angaben zur Quelle und zum Copyright dieses Artikels hier)

Franz Alt, 19.04.2008

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