Um nur 2,3 Prozent ist die Fläche des Ökolandbaus 2006 gewachsen - rund 825.000 Hektar werden zur Zeit ökologisch bewirtschaftet. Das sind 4,7 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche. In Österreich beträgt der Anteil des Biolandbaus bereits 14,2 Prozent, in der Schweiz 10 Prozent, in Italien 8,6 Prozent und in Tschechien 6 Prozent.Die Deutschen kaufen immer mehr Biolebensmittel, aber die Schere zwischen Nachfrage und Angebot geht immer weiter auseinander. Der Geschäftsführer des Fachverbandes Bund Ökologische Landwirtschaft, Alexander Gerber, sagte soeben in Berlin: “Wir haben Höhenflüge beim Marktwachstum und gleichzeitig einen historischen Tiefststand bei den Zuwächsen ökologisch bewirtschafteter Flächen”.
Die Folge: Immer mehr Biolebensmittel müssen importiert werden. Die Ware mag biologisch angebaut sein, aber ökologisch ist es nicht, Ökolebensmittel aus China oder Südafrika nach Deutschland zu importieren.
Ein anderes Beispiel: Im vietnamesischen Fluss Mekong werden im Auftrag von Binca Seafoods aus München Bio-Fische für Deutschland gezüchtet. Das Fischfutter muss von Israel nach Vietnam geflogen werden. Und die Fische von Vietnam nach Deutschland. Was soll an dieser Flugbilanz ökologisch sein?
Viele deutsche Bauern zögern viel zu lange mit dem Umstieg auf biologische Produktion auch deshalb, weil ihre Verbandsprecher, allen voran Bauernpräsident Sonnleitner, jahrelang die biologische Landwirtschaft verteufelt haben
Außerdem haben die meisten Bundesländer die Fördermittel für die biologische Landwirtschaft ab 2005 gekürzt. Auch Angela Merkel hat die Biolandwirtschaft bislang links liegen lassen und eher die Agrarfabriken unterstützt.
Artikel aus "Readers Edition": http://www.readers-edition.de (Angaben zur Quelle und zum Copyright dieses Artikels hier)
Franz Alt, 06.09.2007
Weitere Informationen zu den Quellenangaben und zum Copyright der Artikel finden Sie hier. Externe Artikel sind mit dem jeweiligen für den Artikel verantwortlichen Anbieter über den Link "zum vollen Artikel" verknüpft.