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Ein guter Tag für Biene, Hummel und Schmetterling

Wichtiger Meilenstein erreicht. Aktionsplan für bienenfreundliche Zukunft gefordert.

Mit großer Freude und Erleichterung reagiert GLOBAL 2000 auf das europaweite Verbot der drei bienengiftigsten Neonicotinoide Imidacloprid, Thiamthoxam und Clothianidin im Freiland. Ebenso wie Österreich haben unter anderem dem Vernehmen nach auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Schweden, Holland, Malta und Kroatien für das Verbot gestimmt.

Der GLOBAL 2000-Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden betont: „Fünfzehn Jahre lang hat sich GLOBAL 2000 mit den österreichischen Imkern für ein Verbot dieser Bienengifte eingesetzt. Heute hat Europa für den Schutz von Biene, Hummel und Schmetterling gestimmt und damit das Kapitel der drei Neonicotinoide endgültig geschlossen. Damit aber die alten Gifte nicht durch neue ersetzt werden, brauchen wir ein Aktionsplan für eine bienenfreundliche Landwirschaft, die auch das wirtschaftliche Wohlergehen der Landwirte sichert. Gefordert sind Politik, Beratung, Handel und letztlich auch wir KonsumentInnen.“

Landwirtschaft und Umweltschutz sind keine Gegensätze. Es wäre verantwortungslos, sie gegeneinander auszuspielen. Vielmehr gibt es ein gemeinsames Ziel, für das ein gesellschaftlicher Konsens erreichbar sein müsste: Gesunde Lebensmittel zu fairen Preisen, deren Produktion den langfristigen Erhalt unserer ökologischen Grundlagen sichert. Der von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger angekündigte „Aktionsgipfel“ für heimischen Zucker, könnte zu einem Modellversuch werden, ob und wie das konstruktive Miteinander von Politik, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Handel und Zivilgesellschaft, uns diesem Ziel einen Schritt näher bringt.

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BUND 2018: „Die EU-Mitgliedsstaaten haben Verantwortung für unsere Artenvielfalt übernommen, die heutige Entscheidung ist ein klares Statement für den Schutz von Bienen und anderen Insekten. Der erste Schritt ist getan, drei bienengefährliche Neonikotinoide dürfen nicht mehr im Freiland eingesetzt werden. Die Bienenrettung ist ein gutes Stück vorangekommen. Konsequent wäre es, die Ausnahmen für Gewächshäuser aufzuheben. Denn Gewächshäuser sind keine geschlossenen Systeme, Neonikotinoide können über das Wasser nach außen gelangen und so weiterhin Bienen und Insekten schädigen.

Im Grundsatz stimmt die eingeschlagene Richtung, doch der Weg ist noch lang. Weitere Schritte sind jetzt die logische Konsequenz: Verbot aller Neonikotinoide, Reduzierung der Pestizidmenge und ein Umsteuern in der Agrarpolitik. Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in Maßnahmen wie zum Beispiel breitere Fruchtfolgen und Schaffung von Lebensraum für Nützlinge.“ BUND 2018

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NABU: Neonik-Freilandverbot ist Sieg der Vernunft vor dem Kommerz 

 NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle zum Freilandverbot für die Neonikotinoid-Wirkstoffe Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid: „Endlich hat die Politik verstanden, dass die Gesundheit von Mensch und Tier nicht verhandelbar ist. Das Freilandverbot ist ein Sieg der Vernunft vor dem Kommerz. Zum Jubeln ist es aber noch zu früh. Jetzt müssen zügig auch die anderen Neonikotinoide und ähnlich umwelttoxisch wirkende Insektizide vom Markt. Die Landesregierung kann und muss mit anpacken und ein ambitioniertes Pestizidreduktionsprogramm noch in diesem Jahr auf den Weg bringen.“

EU-weit sind derzeit noch vier weitere Neonikotinoide zugelassen sowie mehrere ähnlich wirkende Insektizide. Neonikotinoide breiten sich in der gesamten Pflanze aus, auch in Wurzeln und Blüten. Sie stören die Fortpflanzung und Orientierung von Insekten. Auf einige Arten wirken sie unmittelbar tödlich. Neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen zudem, dass höchstens 20 Prozent des Neonikotinoid-Wirkstoffs von Pflanzen aufgenommen werden. Der restliche Anteil geht in Boden oder Wasser über, wo er sich über Jahre anreichern und auch Folgekulturen oder benachbarte Flächen verunreinigen kann. NABU 2018

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Quelle

GLOBAL 2000.at 2018 | BUND 2018 | NABU 2018

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