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Depositphotos | kevron2002 | Von welchem Geist wollen wir uns inspirieren lassen? Vom 2.000 Jahre alten Pfingstgeist in Jerusalem oder vom aktuellen Ungeist in Washington?

© Depositphotos | kevron2002 | Von welchem Geist wollen wir uns inspirieren lassen? Vom 2.000 Jahre alten Pfingstgeist in Jerusalem oder vom aktuellen Ungeist in Washington?

Pfingstgeist aus Jerusalem oder Ungeist aus Washington?

Die prägnanteste Definition des Pfingstgeistes steht im Johannes-Evangelium: „Gott ist Geist“. Paulus meint: „Wo Gottes Geist ist, da ist Freiheit.“ Ein Kommentar von Franz Alt

Was sagt uns dieser Freiheitsgeist an Pfingsten 2018?

Freiheit ist immer auch Verantwortung – verantwortete Freiheit oder freiheitliche Verantwortung. Was heißt das in den Zeiten des Klimawandels?

Wir verheizen zurzeit in wenigen Jahrzehnten an Kohle, Gas und Öl, was die Natur in 300 Millionen Jahren angesammelt  hat.

Deshalb ist die Klimafrage zur Überlebensfrage der Menschheit geworden. Das österreichische Nachrichtenmagazin „Profil“ schreibt soeben: „Falls die Erde in die Wechseljahre kommt, ist die Menschheit geliefert. Was tun, damit die Enkel uns nicht des Massenmords beschuldigen?“.

97% der Klimaforscher sind der Meinung, dass unsere Erde bereits in die Wechseljahre gekommen ist. Und dass der Klimawandel wegen unseres Energieverhaltens menschengemacht ist. Wenn wir warten wollen bis 100% diese These unterschreiben, wird es zu spät für die Rettung sein. In der Wissenschaft kann es keine hundertprozentige Zustimmung geben.

Im Pariser Klimaabkommen hat sich die Weltgemeinschaft auf eine Mindesterwärmung geeinigt, die uns als Spezies gerade noch retten könnte: Mehr als 1,5 oder zwei Grad wärmer als es 1880 war, darf es global nicht werden. Über ein Grad wärmer ist es bereits.

Doch kein Land der Welt erfüllt bisher diese Vorgaben im Bereich der notwendigen Energiewende – am wenigsten der größte Treibhaus-Aufheizer, die USA, deren Präsident sogar das Pariser Abkommen gekündigt hat. Den schönen Pariser Worten fehlen aber überall auf der Welt die Taten.

Sind wir unfähig, noch umzusteuern?

Warum werden unbestreitbar wissenschaftliche Fakten noch immer verleugnet, verdrängt oder verniedlicht, obwohl uns dadurch das Todesurteil droht?

  • Erstens: Fast jeder Mensch hat in seinem privaten Leben schon einmal erfahren, dass Umkehr generell möglich ist. Aber diese Erfahrung wollen wir in unserem politischen oder gesellschaftlichen Umfeld nicht gelten lassen.
  • Zweitens: Wir leben in einer Zeit, in der unbequeme Wahrheiten als Fake News abgetan werden. Dies gilt von der AfD bis zu Donald Trump.
  • Drittens: Noch immer glauben viele Menschen an den Mythos, dass die Energiewende zu teuer ist. Fakt ist jedoch, dass Sonnen- und Windstrom in den meisten Ländern der Welt bereits die preiswertesten Stromquellen sind und es in zehn Jahren überall sein werden.
  • Viertens: Politik, Wirtschaft und viele Bürger denken zu kurzfristig. Dass beim „Weiter so wie bisher“ die Folgekosten weit teurer sind als eine rechtzeitige, intelligente Energiewende will der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger nicht in den Kopf.
  • Fünftens: Die Geschichte lehrt, dass Menschen und Gesellschaften vor allem erst nach Katastrophen aufwachen und lernfähig werden. Katastrophen können Lernhelfer sein. Aber nach einer Klimakatastrophe käme der Lerneffekt wohl zu spät.

Die globale Klimaforschung sagt uns, dass wir noch ein Zeitfenster von etwa 20 Jahren zur Rettung des Weltklimas haben. Wir, die heutigen Generationen, sind verantwortlich für den Klimawandel.

Pfingsten ist, wenn wir diese Verantwortung verstehen und entsprechend handeln. Die Lösung des Energieproblems steht am Himmel. Die Sonne schickt uns 15.000-mal mehr Energie als zurzeit alle Menschen verbrauchen. Das macht sie kostenlos, umweltfreundlich und für alle Zeit.

Von welchem Geist wollen wir uns inspirieren lassen? Vom 2.000 Jahre alten Pfingstgeist in Jerusalem oder vom aktuellen Ungeist in Washington? Noch haben wir die Wahl!

Quelle

Franz Alt 2018

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