Feuer in den Alpen

Die Alpen sollen Modellregion für den Klimaschutz werden

Alljährlich werden am zweiten Augustwochenende im gesamten Alpenraum dutzende Höhenfeuer entzündet, um ein deutliches Zeichen für eine nachhaltige Zukunft des Alpenraumes zu setzen. Das diesjährige "Feuer in den Alpen" an diesem Wochenende steht unter dem Motto "Klimawandel in den Alpen". Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA will die Alpen zu einer Modellregion für den Klimaschutz machen und mit "Feuer in den Alpen" ein Zeichen setzen für die Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes des Alpenraumes, für die Solidarität zwischen Ländern und BewohnerInnen, sowie gegen die Zerstörung des Ökosystems Alpen. Mitmachen können Organisationen oder auch Privatpersonen, die sich umweltpolitisch engagieren möchten.

Die Alpen sind noch weit entfernt von einer klimaverträglichen Politik, aber eine Trendumkehr ist möglich. So lautet des Fazit der CIPRA-Jahresfachtagung «Die Alpen über Kyoto hinaus – Energieeffizienz und erneuerbare Energien», die in St. Vincent im Aostatal stattfand.

Der Schlüssel zur Lösung des Klimaproblems liegt in unserem Umgang mit der Energie. Zwischen der Verwendung von nicht erneuerbaren fossilen Brennstoffen und CO2-Emissionen besteht ein direkter Zusammenhang. Gemäss UNO-Klimarat müssen wir den Energieverbrauch auf einen Bruchteil von heute reduzieren – weit über die Ziele von Kyoto hinaus. An diesem Weg führt nach heutigem Kenntnisstand kein Weg vorbei.

"Die Alpen sind aufgrund ihrer naturräumlichen Voraussetzungen besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. In den Alpen bestehen aber auch besondere Chancen, um mit nachhaltigen Entwicklungsstrategien den Ursachen und Folgen des Klimawandels zu begegnen. Damit ist auch klar, dass der Klimaschutz die alpenpolitische Agenda zunehmend prägen wird. Im Hebst 2006 übernahm die IX. Alpenkonferenz die Forderung der CIPRA nach einem Klimaschutz-Aktionsplan für die Alpen, indem sie einen solchen Aktionsplan in Auftrag gab.

Seither wurde zwar viel geredet, aber nach wie vor zu wenig getan. Die CIPRA wird daher weiter hartnäckig darauf pochen, dass dieser Aktionsplan mit konkreten Inhalten und wirkungsvollen Aktionen gefüllt wird. Die Förderung von alternativen Energieformen ist dabei wichtig, doch noch dringender ist die Steigerung der Energieeffizienz. Zentrale Handlungsfelder sind das klimaverträgliche Bauen und die sanfte Mobilität.

Wollen wir im globalen Massstab einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten, genügt es nicht, dass die Alpen klimaneutral werden. Der Alpenraum mit seinen ausgedehnten Naturgebieten muss vielmehr zu einer CO2-Senke werden, d.h. so rasch als möglich zu einer deutlich positiven CO2-Bilanz kommen. Dafür müssen öffentliche und private Akteure aktiv werden, und hierzu muss die Politik geeignete Rahmenbedingungen schaffen." meint Dominik Siegrist, Präsident CIPRA International.

Die Alpen haben die grosse Chance, zur Modellregion für den Klimaschutz zu werden. Mit einem bewährten Mittel: Schaffen wir viele positive Beispiele und machen wir die Information darüber möglichst breiten Bevölkerungsschichten zugänglich.

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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /