Ein Summen und Brummen...

Vielstimmig ertönt es jetzt im Hochsommer in der Au

Zahllose Insekten sind derzeit unterwegs. Nicht alle Vertreter sind bei den BesucherInnen beliebt, doch allesamt erfüllen sie wichtige Funktionen im Gefüge der Natur.

Faszinierend sind für uns Menschen vor allem die Libellen. An warmen Tagen flitzen sie über die Gewässer oder lauern an Schwimmblättern und Schilfhalmen auf Beute. Mit ihrer Körperform und den kräftigen Flügeln erinnern sie nicht zufällig an Hubschrauber – die Helikopter-Konstrukteure nahmen einst Anleihen an der perfekten Ausstattung dieser faszinierenden Lebewesen. Zahlreiche, teils sehr seltene Libellenarten bevölkern die Flusslandschaft des Nationalpark Donau-Auen. Darunter finden sich spannende wie auch wohlklingende Namen, wie Feuerlibelle, Östlicher Blaupfeil, Pracht-, Feder- und Heidelibelle, Keil-, Fluß- und Azurjungfer, Zweifleck, Granatauge und natürlich die imposante Große Königslibelle.

Die Fülle etwa der Käfer-, Schrecken-, Bienen- sowie der Schmetterlingsarten im Nationalpark-Gebiet scheint unerschöpflich. Zu den Besonderheiten zählen seltene Totholzbewohner wie Eichenbock- und Hirschkäfer oder die emsigen Wildbienenarten. Die faszinierende Gottesanbeterin wartet in trockenen Bereichen reglos auf Beutetiere, welche sie dann mit ihren Fangbeinen ergreift. Schwalbenschwanz, diverse Bläulinge, Wiener Nachtpfauenauge und der vom Aussterben bedrohte Osterluzeifalter zählen zu den prächtigsten Schmetterlingen der Donau-Auen.

Die Gelsen verdrießen manchem Nationalpark-Besucher den sommerlichen Aufenthalt, doch auch sie erfüllen im natürlichen Gefüge der Aulandschaft wichtige Funktionen. Der Begriff "Gelsenplage" ist aus ökologischer Sicht keineswegs gerechtfertigt! Die Larven dienen anderen Organismen als Futtertiere und tragen durch ihre enorme Filtrierleistung wesentlich zur Gewässergüte bei. Die ausgewachsenen Tiere dienen unter anderem seltenen Fledermaus-Arten als Nahrung.

In Summe wurden bisher über 1200 Insektenarten im Nationalpark-Gebiet wissenschaftlich erfasst, die Studien werden laufend erweitert!

Tipp: Kommen Sie zum ‘Von großen und kleinen Monstern’ – Fest im September im schlossORTH Nationalpark-Zentrum! Neben anderen spannenden Vertretern der heimischen Fauna werden hier auch zahlreiche Insekten anschaulich für Groß und Klein vorgestellt. Infos: www.donauauen.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /