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LEW wollen Nachtspeicheröfen mit regional erzeugtem Solarstrom aufladen

Nachtspeicherheizungen sollen so gesteuert werden, dass möglichst viel regional erzeugter Strom genutzt wird.

Der regionale Energieversorger Lechwerke AG (LEW) erprobt gemeinsam mit der Hochschule München, dem Haustechnikhersteller Stiebel Eltron und dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu in den kommenden Monaten im Rahmen des Projekts »Energiewende Unterallgäu Nordwest« ein neues Power-to-Heat-Konzept. Dabei werden Nachtspeicherheizungen so gesteuert, dass möglichst viel regional erzeugter Strom genutzt wird.

In Spitzenzeiten erzeugen die rund 6.000 Photovoltaikanlagen in der Modellregion nach Unternehmensangaben einen Stromüberschuss, der über die Stromnetze abtransportiert werden muss. Hier setzt das Projekt mit dem Namen »Flexible Lasten intelligent regeln« (FLAIR) an. Für das Laden von Nachtspeicherheizungen gibt es bisher nur feste Zeitfenster von einigen Stunden – zumeist in der Nacht.

»Im Projekt werden diese Zeiten deutlich ausgeweitet und damit wird auch tagsüber eine flexible Steuerung des Ladevorgangs ermöglicht«, so die LEW. In fünf ausgewählten Haushalten testen die Projektpartner in den kommenden Monaten das Konzept in der Praxis

Dazu hat die Hochschule München eine spezielle Steuerbox entwickelt. Diese überprüft die Spannung im Stromnetz und startet den Ladevorgang für jeden Haushalt individuell, wenn ein Spannungsanstieg aufgrund steigender Solarstromeinspeisung im Stromnetz erkannt wird. Durch diese Flexibilisierung könne mehr regionaler Ökostrom für das Laden der Speicherheizung genutzt werden.

Das Projekt untersucht zudem, inwieweit durch die gleichmäßigere Auslastung die Leistung der Heizung reduziert und die Effizienz der Anlage insgesamt gesteigert werden kann.
Nach LEW-Angaben könne in der Modellregion rein rechnerisch rund 90 Prozent der benötigten Strommenge durch dezentrale Erzeugung – vor allem Photovoltaikanlagen – gedeckt werden. Allerdings könnten nur 70 Prozent der Vorort-Erzeugung auch tatsächlich genutzt werden, da der Solarstrom zu Spitzenzeiten oft nicht vollständig verbraucht werde und ins Übertragungsnetz gespeist werden müsse.

Das Projekt »Energiewende Unterallgäu Nordwest« wird aus dem Energie- und Klimafonds der Bundesregierung, über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und dessen Projektträger, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), gefördert.

Quelle

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