30.01.2019, 10:47 Uhr

Neues Offshore-Konsortium in Frankreich geht an den Start


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Blendecques, Frankreich – Im November 2018 ist in Frankreich der Startschuss für die Ausschreibung des Offshore-Windparks Dunkerque gefallen. Vier Player haben sich nun zu einem Offshore-Konsortium zusammengetan, um an der Ausschreibung teilzunehmen.

In Frankreich steckt die Offshore-Windenergie noch in den Kinderschuhen. In den nächsten Jahren soll sich das ändern. Ziel der französischen Regierung ist es, bis 2030 Offshore-Kapazitäten mit einer Gesamtleistung von über 5.000 MW aufzubauen. Eines dieser Projekte wird der Offshore-Windpark Dunkerque sein.

Offshore-Windpark Dunkerque mit 400 bis 600 MW geplant

Die vier Unternehmen Boralex (Kanada), Eneco (Niederlande), Van Oord (Niederlande) sowie die zum japanischen Mitsubishi-Konzern gehörende DGE haben sich zu einem Offshore-Konsortium zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie unter der Bezeichnung Vents de Dunkerque“ an der Ausschreibung des französischen Offshore-Windparks Dunkerque teilnehmen. Dunkerque ist das siebte Offshore-Projekt, das in Frankreich ausgeschrieben wurde. Der Standort des Offshore-Parks befindet sich vor Dünkirchen in einer Küstenentfernung von etwa 10 km im Ärmelkanal. Der Offshore-Park soll eine Leistung zwischen 400 - 600 Megawatt (MW) aufweisen. Die Ausschreibung wurde im November 2018 durch den französischen Premierminister Édouard Philippe gestartet. Seitdem läuft eine viermonatige Frist, in der die per Vorauswahl ermittelten Unternehmen an der Ausschreibung teilnehmen können. Das Ergebnis der Ausschreibung soll Mitte des Jahres vorliegen.

Konsortium verfügt über umfangreiche Expertisen auf Offshore-Sektor

Die vier Unternehmen rechnen sich aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen im Windenergiesektor gute Chancen auf einen Zuschlag aus. Eneco verfügt als einer der Player in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und in UK nach eigenen Angaben bereit s über 15 Jahre Erfahrung mit der Entwicklung und dem Bau von Offshore-Windparks. Boralex bringt sein Know-how im Asset Management im Bereich erneuerbare Energien sowie Kenntnisse über den französischen Markt ein. Van Oord wiederum verfügt über eine hochspezialisierte Flotte für Offshore-Anwendungen und umfangreiche Kenntnisse zu maritimen Vorschriften und Risiken. Die zum Mitsubishi-Konzern gehörende DGE realisiert weltweit Energieprojekte und hat sich bereits an Offshore-Windparks mit einer Gesamtkapazität von 2.000 MW beteiligt. Eneco, Van Oord und DGE kennen sich bereits als Partner aus den Offshore Wind Projekten Borssele III/IV (Niederlande), Luchterduinen (Niederlande) und Norther (Belgien).

Das Konsortium hat sich in der letzten Woche erstmals auf der Europäischen Energiewende-Konferenz in Dünkirchen öffentlich vorgestellt und seine Teilnahme an der Offshore-Ausschreibung bekanntgegeben.

Zum Stand der Offshore-Windenergie in Frankreich

Die Offshore-Windenergienutzung in Frankreich steht noch am Anfang. Bislang ist lediglich eine Windenergieanlage mit einer Leistung von 2 MW seit September 2018 offiziell am Netz. In Frankreich wurden allerdings bereits eine Reihe von Offshore-Projekten im Rahmen von Ausschreibungen bezuschlagt. Im Jahr 2011 wurde insgesamt einen Kapazität von 2.000 MW in vier Küstenzonen in Fecamp, Courseulles-sur-Mer, Saint-Crieuc und Saint-Nazaire vergeben. 2013 wurden 1.000 weitere MW für die Standorte Le Tréport (Seine-Maritime) und Îles d‘Yeu und Noirmoutier (Vendée) vergeben. Die dritte Ausschreibungsgrunde wurde im November für das Projekt Dunkerque gestartet. Die derzeitigen Pläne in Frankreich sehen bis zum Jahr 2030 einen Ausbau der Offshore-Windenergie auf eine Kapazität von 5.200 MW vor.

Quelle: IWR Online

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