17.01.2020, 13:11 Uhr

Ausbau der Offshore-Windenergie stabilisiert 2019 weltweite EE-Investitionen


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London, UK / New York, USA - Im Jahr 2019 lagen die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien (EE) auf dem Niveau des Vorjahres 2018. China ist zwar weiterhin führend bei den Investitionen, fällt aber weiter zurück und erreicht den niedrigsten Wert seit 2013.

Die globalen Investitionen in erneuerbare Energien lagen im Jahr 2019 bei knapp über 280 Milliarden US-Dollar (Mrd. USD) und damit deutlich unter dem Wert des bisherigen Rekordjahres 2017 (315 Mrd. USD). Während die Investitionen in die Solarenergie im Jahresvergleich weiter zurückgegangen sind, konnte die On- und Offshore-Windenergie zulegen. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) hervor.

Windenergie 2019 wichtigster regenerativer Energieträger

Die Investitionen in erneuerbare Energietechniken haben sich im Jahr 2019 nach dem Rückgang im Vorjahr 2018 auf einem Niveau von 282 Mrd. USD stabilisiert (2018: 280 Mrd. USD, plus 1 Prozent). Wichtigster EE-Sektor war Windenergie (On- und Offshore) mit Investitionen von 138,2 Mrd. USD, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 6 Prozent entspricht. Dabei hat insbesondere die Offshore-Windenergie in der zweiten Jahreshälfte gestützt durch Projekte in China und Europa deutlich angezogen und über alle Energiesparten betrachtet 2019 zu dem leichten Investitionsplus geführt. Dahinter rangiert der globale Solarenergiemarkt mit 131,1 Mrd. USD (- 3 Prozent) an zweiter Stelle. Sinkende Kapitalkosten bei Wind und Solar haben allerdings per saldo dazu geführt, dass beide Sektoren zusammen im letzten Jahr eine Kapazität von 180.000 Megawatt (180 Gigawatt) erreicht haben, was gegenüber 2018 einem Zuwachs von etwa 20.000 MW entspricht.

Bei den kleineren Sektoren, Biomasse und Energiegewinnung aus Abfall wurden 2019 Investitionen in Höhe von 9,7 Mrd. USD getätigt, was einem Anstieg von 9 Prozent entspricht. Die Geothermie schrumpfte auf 1 Mrd. USD (- 56 Prozent), die Biokraftstoffe gingen um etwa 43 Prozent auf rd. 0,5 Mrd. USD zurück und die Kleinwasserkraft bleibt mit einem Minus von 3 Prozent auf 1,7 Mrd. USD annähernd stabil.

China fällt 2019 weiter zurück, bleibt aber weltweit wichtigster Markt

Auch 2019 war China mit 83,4 Mrd. USD erneut der größte Investor in erneuerbare Energien. Gegenüber 2019 entspricht das allerdings einem Rückgang von 8 Prozent und ist der niedrigste Wert seit 2013. Ursache sind in erster Linie die geringeren Investitionen auf dem chinesischen Solarsektor, die um rd. 33 Prozent auf 25,7 Mrd. USD zurückgegangen sind, während der Windenergiesektor um 10 Prozent auf 55 Mrd. USD gestiegen ist. An zweiter der Stelle der Länder mit den größten Investitionen in erneuerbare Energien liegen die USA mit Insgesamt 55,5 Mrd. USD, was einem Anstieg von 28 Prozent gegenüber 2018 entspricht. Europa landet 2019 mit Investitionen in Höhe von 54,3 Mrd. USD auf dem dritten Rang (minus 7 Prozent).

Angeführt wird das Ranking in Europa von Spanien. Aufgrund hoher Investitionen in PV-Projekte sind hier die EE-Investitionen um 25 Prozent auf insgesamt 8,4 Mrd. USD gestiegen. Großbritannien kommt 2019 im Vergleich zum Vorjahr 2018 mit einem Rückgang von 40 Prozent auf 5,3 Mrd. USD Dollar, Deutschland fällt mit einem Minus von 30 Prozent auf 4,4 Mrd. USD auf den niedrigsten Stand seit 2004.

Über die Investitions-Erhebung von BNEF

Neben den Angaben zu den Investitionen in erneuerbare Energien mach BNEF auch Angaben zu den weiter gefassten Investitionen in saubere Energien. Dazu gehören die Gelder, die z.B. in Forschung und Entwicklung sowie über Aktienemissionen, Risikokapital- und Private-Equity-Transaktionen in spezialisierte Unternehmen einfließen. Diese Investitionen lagen 2019 mit 363,3 Mrd. USD nur knapp über dem revidierten für 2018 von 362,5 Mrd. USD. Zu berücksichtigen ist bei den BNEF Investitionsangaben zudem, dass entscheidend für die Investition das Datum der Investitionsentscheidung ist, nicht die Realisierung. Außerdem sind große Wasserkraftwerke nicht Teil der Betrachtung.

Quelle: IWR Online

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