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© Depositphotos | kav777 | Die friedenspolitisch wichtigste Maßnahme – die Umstellung auf 100 % Erneuerbare Energien – ist machbar, ökonomisch vorteilhaft und kann in 10 Jahren eine jahrzehntelange Ära der Kriege um fossile und atomare Energien beenden.

Wie die Klimarettung die Wirtschaft rettet

Studie der Oxford University – Grüne COVID-19 Konjunkturpakete können die angeschlagene Weltwirtschaft ankurbeln und gleichzeitig den Klimawandel aufhalten. Durch Investitionen in Erneuerbare Energien, Naturkapital und die Gebäudeeffienz werden Jobs geschaffen und Kosten gesenkt.

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Klima retten und gleichzeitig die angeschlagene Weltwirtschaft sanieren? Kein Problem, sagen Forscher von der Oxford University. Ihre Analyse möglicher Konjunkturpakete als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie zeigt, dass sich die Themen Wirtschaft und Umwelt gut ergänzen.

In den nächsten sechs Monaten könne die Politik demnach Maßnahmen ergreifen, die schlimmste Auswirkungen der globalen Erwärmung verhindern. Dabei unterstützen klimafreundliche Konjunkturpakete nicht nur die Umwelt, sondern stärken gleichermaßen die Wirtschaft. Maßnahmen ohne einen klimapolitischen Schwerpunkt führen laut der Untersuchung sogar zu einem geringen Wirtschaftswachstum.

Jobmotor Energiewende

Bei Investitionen in Erneuerbare Energien wie die Wind- oder Solarenergie werden laut der Studie viele Arbeitsplätze geschaffen. Der Bau sauberer Energieinfrastruktur sei vor allem kurzfristig besonders arbeitsintensiv, so frühere Untersuchungen. Dadurch könnten doppelt so viele Arbeitsplätze pro Dollar geschaffen werden, wie bei Investitionen in fossile Brennstoffe.

Das Wissenschaftlerteam um den Nobelpreisträger Joseph Stiglitz und den Klimaökonom Nicholas Stern herum betont einmal mehr, dass die aktuell anhaltenden Emissionsreduzierungen nur von kurzer Dauer sein werden. Umso wichtiger sei es deshalb, diesen eingeschlagenen Pfad nun beizubehalten und eine dauerhafte Verbesserung anzustreben.

Ökologischer und ökonomischer Erfolg

Neben dem Ausbau der Erneuerbaren seien auch Ausgaben für die energetische Sanierung wünschenswert. Die klimafreundliche Forschung und Entwicklung müsse ebenfalls stärker unterstützt werden, so die Empfehlung der Wissenschaftler. Eine Transformation des Verkehrssektors sowie ein Ausbau digitaler Netze wirken sich demnach ebenfalls positiv auf die Wirtschaft aus.

Damit sich das Ökosystem wieder regenerieren und widerstandsfähiger werden kann, seien außerdem Investitionen in Naturkapital notwendig. In Entwicklungsländern müsse der Fokus dagegen mehr auf Ausgaben für ländliche Förderprogramme, wie etwa die nachhaltige Landwirtschaft, gelegt werden.

Die Rettung von Fluggesellschaften – wie derzeit in vielen unterschiedlichen Ländern auf der Welt diskutiert – sehen die Forscher jedoch kritisch. Abgesehen davon, dass dies keine ökologischen Vorteile mit sich bringe, seien auch die wirtschaftlichen Auswirkungen negativ.

Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion “energiezukunft“ (jk) 2020 verfasst – der Artikel darf nicht
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werden! | energiezukunft |
Heft 27 / 2019 | „Europas Energiewende“ | Jetzt lesen Download

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