Österreich: Neue Förderrunde für große Solarthermie

Solarthermieanlage im österreichischen Ort MürzzuschlagFoto: Solid
5000 Quadratmeter große Solarthermermieanlage in Mürzzuschlag, Steiermark. Ab dieser Anlagengröße finanziert der österreichische Klima- und Energiefonds die Machbarkeitsstudien mit Festbeträgen.
Der österreichische Klima- und Energiefonds öffnet sein diesjähriges Förderfenster für Solarthermie-Großanlagen. 2,5 Millionen Euro stehen jetzt für Solarthermie in Fernwärme, Prozesswärme und Wohnungsbau zur Verfügung. Erstmals werden Machbarkeitsstudien für große Solarthermieanlagen ab 5000 Quadratmeter Kollektorfläche gefördert, und zwar bis zu 100 Prozent.

Zwar erwähnt die Förderrichtlinie diesen 100-Prozent-Fördersatz nicht ausdrücklich. Denn Österreich zahlt für Solarthermie-Machbarkeitsstudien Festbeträge. Diese sind allerdings nach Stimmen von Insidern so auskömmlich, dass sich damit qualitativ hochwertige Machbarkeitsstudien ohne Eigenanteil der Auftraggeber erstellen lassen. Das Honorar reicht von 35.000 Euro für die Entwurfsplanung eines „kleineren“ solaren Wärmenetzes zwischen 5000 und 10.000 Quadratmeter Kollektorfläche mit Kurzzeitwärmespeicher bis zu 97.500 Euro für Anlagen größer 30.000 Quadratmeter mit Langzeitspeicher. In jeder der drei geförderten Größenklassen gibt es für die Machbarkeitsuntersuchung einer Langzeitwärmespeicherung 50 Prozent Zuschlag. Die Hälfte der Unterstützung zahlt der Fonds bei Auftragsvergabe, den Rest nach Abnahme des Endberichts. Im Rahmen der Machbarkeitsstudien sollen auch bereits etwaige behördliche Auflagen abgeklärt werden.

Die Schwerpunkte des Programms reichen von solarer Prozesswärme über solare Netzeinspeisung, hohe solare Deckungsgrade im Wohnungsbau (Solar-Aktiv-Häuser) bis hin zu solarthermischen Anlagen in Kombination mit Wärmepumpen. Im Förderprogramm „Solarthermie – große Solaranlagen“ fördert der Klima- und Energiefonds seit 10 Jahren Installationen mit mehr als 100 Quadratmeter Kollektorfläche. Details der Förderung beschreibt ein Leitfaden.

Kofinanzierung aus Brüssel

Mit Hilfe einer EU-Kofinanzierung kann der Klima- und Energiefonds Solarthermie-Projekte in den rund 90 Klima- und Energie-Modellregionen Österreichs zusätzlich fördern, sofern der Antragsteller der vorgegebenen Zielgruppe entspricht.

Einen Zuschlag von 5 Prozent gibt es außerdem für innovative Speicherkonzepte. Besonders innovative Projekte werden, wie in den Vorjahren, in das Begleitforschungsprogramm aufgenommen und mit intensivem Monitoring betreut.
Die Ausschreibung „Solarthermie – Solare Großanlagen“ ist bis zum 26. Februar 2021 geöffnet. Wer die Förderung für eine Machbarkeitsstudie beantragen möchte, muss dies bereits bis zum 23. Oktober 2020 tun.

Roger Hackstock, Geschaftsführer des Verbandes Austria Solar warnt, nicht zu lange damit zu warten, da der Topf in den Vorjahren stets vorzeitig ausgeschöpft gewesen sei.

12.8.2020 | Autor: Guido Bröer
© Solarthemen Media GmbH

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