Saubere Regelenergie von Next Kraftwerke und sonnen

Ein Mann mit animierter schlauen Glühbirne vor einer Reihe vom Solarmodulen und starhlender Sonne am Himmel.Foto: stock.adobe.com / Subhakitnibhat
Mit intelligenter Verknüpfung kann die Photovoltaik als verlässlicher Speicher Systemdienstleistungen für das Stromnetz erbringen.
Die beiden Cleantech-Unternehmen sonnen GmbH und Next Kraftwerke GmbH haben eine Zusammenarbeit zur Lieferung von Primärregelleistung vereinbart. Ziel ist, dem Stromnetz gebündelte Reservekapazität aus vernetzten Batterieheimspeichern bereitzustellen.

Vermehrt saubere Regelenergie wollen Next Kraftwerke und sonnen anbieten. Wie die Firmen mitteilten, geht es dabei um die Bereitstellung von Primärregelleistung. Dazu nutzen die Unternehmen Reservegruppen, die je eine Leistung von zwei Megawatt bündeln. Im Rahmen der Kooperation übernehme sonnen die Aggregation, Steuerung und Verfügbarkeitsberechnung der flexiblen Batterieleistung. In Ergänzung dazu verantwoert Next Kraftwerke als Marktpartner die sichere Anbindung des Batterieschwarms an die Leitstellen der Übertragungsnetzbetreiber und Regelenergiemärkte sowie die Gebote und deren Abrechnung.

Beide Unternehmen nutzen damit die erst kürzlich eingeführte und von sonnen erstmals praktisch umgesetzte Möglichkeit der Bildung von Reservegruppen. Diese ermöglichten eine sichere und kosteneffiziente Bündelung von Photovoltaik-Kleinstanlagen bis 25 Kilowatt (kW). Diese können damit erstmals an den Regelleistungsmärkten zur Stabilisierung des Stromnetzes teilnehmen.

Weitere Regelmärkte im Visier

Nach einer erfolgreichen Testphase wollen die Partner weitere Heimspeicher aggregieren und am Markt für Primärregelleistung anbieten. Außerdem werde geprüft, die Reservekapazität auch an weiteren Märkten zu platzieren. Dafür kämen sowohl weitere Regelzonen im europäischen Ausland als auch die Einbeziehung weiterer Reserveprodukte wie Sekundärregelleistung oder Minutenreserve in Frage.

„Unser Pool aus vernetzten Stromspeichern hat sich in den letzten beiden Jahren erfolgreich am Markt für Primärregelleistung bewährt“, sagt Jean-Baptiste Cornefert, Managing Director sonnen eServices. Dieser könne damit erstmals Aufgaben im Stromnetz übernehmen, die bisher Großanlagen vorbehalten waren. „Next Kraftwerke ist der richtige Partner, der uns hier perfekt ergänzt und mit dem wir unser virtuelles Kraftwerk schneller in neue Regionen und Märkte erweitern können.“

Next Kraftwerke sei interessiert, neue Wege zu gehen, um dem Stromsystem möglichst viel Flexibilität aus vernetzten dezentralen Einheiten bereitzustellen. „Daher sind wir froh, nun gemeinsam mit sonnen die wachsende Leistung aus Heimspeichern systemdienlich zu erschließen“, sagt Firmenvertreter Alexander Krautz.

sonnen betreibt seit Ende 2018 das größte virtuelle Kraftwerk in Deutschland, das ausschließlich aus vernetzten Heimspeichern besteht. Die Firma bündelt diese Kleinstanlagen und stellt sie unter anderem dem Regelleistungsmarkt zur Verfügung. Mittlerweile kommt sonnens Software zur Aggregation und Steuerung auch in virtuellen Kraftwerken in Italien, UK, Australien oder in den USA zum Einsatz.

Next Kraftwerke betreibt als digitaler Versorger eines der größten virtuellen Kraftwerke in Europa. Im Next Pool sind rund 9500 dezentrale Stromerzeuger und -verbraucher über eine Plattform vernetzt und somit über das eigens entwickelte Leitsystem steuerbar. Mit einer vernetzten Erzeugungsleistung von über 8000 Megawatt trägt Next Kraftwerke zum Ausgleich von Frequenzschwankungen im Netz bei.

21.9.2020 | Quelle: sonnen | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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