Solarthermie für Industrie und Fernwärme erhält Millionenfinanzierung

Eine solarthermische Kollektoranlage auf grüner Wiese vor einer Fabrik und Hügeln im Hintergrund.Foto: Condat
Die französische Papierfabrik Condat nutzt Solarthermie für ihren Bedarf an Wärme.
Der französische Projektentwickler Newheat gewinnt zur Finanzierung von fünf solarthermischen Großprojekten die Banken Credit Cooperatif sowie Triodos. Es geht um 15 Millionen Euro und eine Leistung von 28 Megawatt für die Milch- Baustoff- und Papierindustrie sowie die kommunale Wärmeversorgung.

Für die Solarthermie in der Industrie und der Fernwärme in Frankreich stellen Banken und regionale Fonds eine Millionenfinanzierung zur Verfügung. Diese hat ein Volumen von 15 Millionen Euro. Dabei geht es um fünf Vorhaben des französischen Projektentwicklers NewHeat mit einer thermischen Leistung von 28 MW. Die Firma aus Bordeaux ist auf solarthermische Großprojekte spezialisiert.

Wie Newheat gegenüber den Solarthemen erklärte, handelt es sich zum einen um die Refinanzierung eines der größten solarthermischen Industrieprojekte in Europa. Die Papierfabrik Condat in der Region Nouvelle Aquitaine nutzt ein 4.200 qm großes Feld mit nachgeführten Solarkollektoren des Herstellers Savosolar. Die Anlage befindet sich seit Januar 2019 im Betrieb und trägt laut Newheat ein bis zwei Prozent zum Wärmebedarf der Fabrik bei.

Zum anderen dienen die Gelder der Finanzierung von vier neuen baureifen Solarthermie-Projekten. Zwei davon betreffen die Industrie. Konkret handelt es sich dabei um einen Milchwirtschaftsbetrieb im Osten Frankreichs sowie einen Hersteller von Lehmziegeln in der Region Auvergne-Rhones-Alpes. Details wollte Newheat-Sprecher Julien Metge noch nicht verraten.

Solarthermie für kommunale Fernwärme

Dazu kommen zwei kommunale Wärmeprojekte. Der Wärmeversorger der südfranzösischen Stadt Narbonne plane eine Anlage mit 2,3 MW und einem jährlichen Energiebeitrag von 2,2 Gigawattstunden (GWh) zur Einspeisung in das Wärmenetz. Außerdem wolle die Stadt Pons in der Region Nouvelle Aquitaine mit einer 1,5 MW starken Anlage und 1,0 GWh rund 20 Prozent vom Bedarf des lokalen Wärmenetzes decken. Die Solarthermie werde in Pons mit Biomasse kombiniert. Beides zusammen sichere somit einen regenerativen Versorgungsgrad von 95 Prozent; der Rest sei Erdgas.

Newheat betreibt die Anlagen und verkauft die Wärme als Contractor an die jeweiligen Kunden. Das Unternehmen bleibe auch nach der Finanzierung Mehrheitseigentümer der Anlagen. Durch die Finanzspritze sieht es sich in der Lage, weitere Projekte in Europa umzusetzen. Die niederländische Triodos Bank hat den Angaben zufolge das Kreditvolumen für die Solarthermie für Industrie und Fernwärme und die Millionenfinanzierung arrangiert. Kreditgeber des Gros sei wiederum die Bank Crédit Cooperatif. Außerdem haben sich mehrere kleinere Fonds an den Projekten beteiligt.

21.9.2020 | Autor: Oliver Ristau
© Solarthemen Media GmbH

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