BayWa will mehr nachhaltiges Biomethan

Eine Anlage mit vielen Biogasfermentern aus der Vogelperspektive.Foto: BayWa re
In einer der größten Biomethan-Anlagen Europas in Horn-Bad Meinberg will BayWa künftig auch nachhaltige Kraftstoffe produzieren.
Die BayWa re übernimmt eine der größten Biomethananlagen in Deutschland und baut sie aus. Außerdem sollen mehr Abfälle und Stoffe zum Einsatz kommen, die künftig eine Anrechnung von Biomethan als nachhaltigen Kraftstoff ermöglichen.

Mit der Übernahme einer der größten Anlagen Europas will die BayWa künftig mehr nachhaltiges Biomethan erzeugen. Wie das Unternehmen mitteilte, habe sie seit Juli 2020 den Betrieb einer der leistungsfähigsten Biomethananlagen Deutschlands inne. Sie zählt zur R&S Energy mit Sitz in Horn-Bad Meinberg. Wie BayWa mitteilte, sei Ziel, gemeinsam den Betrieb weiter zu optimieren und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. So sei unter anderem eine stufenweise Erhöhung der jährlichen Biomethan-Einspeisung von derzeit 60 Gigawattstunden (GWh) auf bis zu 80 GWh und mehr geplant. Letzteres entspreche in etwa dem jährlichen Standard-Flottenverbrauch von etwa 170 auf LNG umgerüsteten Schwerlast-Lkw mit 120.000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr.

Die Biomethananlage speise das Gas zum Teil in das öffentliche Gasnetz ein. Außerdem erzeugten zwei regionale Blockheizkraftwerke aus dem Biogas Strom. Die ausgekoppelte Wärme versorge diverse lokale Abnehmer, wie eine Klinik, eine Seniorenresidenz sowie ein Thermalbad.

Künftig Kraftstoffe nach REDII

Langfristige Ziel sei, die Anlage fit für künftige, von der Europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie REDII geprägte Marktanforderungen zu machen. Das heißt, dass Biomethan mit bestimmten Einsatzstoffen wie Abfällen herzustellen ist, um eine Anerkennung als nachhaltigen Kraftstoff zu erhalten. Entsprechend sei bei der weiteren Genehmigungsplanung insbesondere der Einsatz von Reststoffen in den Vordergrund zu stellen.

Dabei gehe es BayWa nicht nur um eine Vermeidung von Tank-Teller-Konkurrenz, sondern auch um eine äußerst effektive Minderung von Treibhausgas-Emissionen. Im Vergleich zu traditioneller Gülleausbringung (CO2, Methan, Lachgas) seien mit den entsprechenden Stoffen Emissionsgutschriften von mehr als 100% möglich. Mit diesen Umplanungen habe das Unternehmen die stark wachsende Nachfrage im Bereich nachhaltiger Kraftstoffe im Blick.

„Wir freuen uns darauf, dieses einzigartige Projekt mit seinem erfahrenen Team weiterführen zu dürfen“, so Christian Bracklow, Geschäftsführer der BayWa r.e. Bioenergy GmbH. „Die Biomethananlage Horn-Bad Meinberg gehört zu den größten Europas und bestätigt eindrucksvoll den hohen und nachhaltigen Wertbeitrag, den die Biogasnutzung für unsere Gesellschaft hat. Unser Ziel ist es, diesen Beitrag auch in einer EEG-freien Zukunft zu sichern und weiter zu steigern, indem wir die Kraftstoffmärkte bedienen und damit endlich auch Schiffe und LKWs dekarbonisieren.“

„Mit der Produktion von Biogas, -strom und -wärme aus lokalen, nachwachsenden Rohstoffen konnten wir einen starken Beitrag für eine saubere Energieversorgung in Lippe und darüber hinaus leisten“, betont der ehemalige Geschäftsführer der R&S Energy, Dr.-Ing. Ralph Sutter. „Ich freue mich, dass dieses Projekt jetzt durch die BayWa r.e. weiter in Richtung nachhaltige Zukunft geführt wird.“

22.9.2020 | Quelle: BayWa re | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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