© Europäisches Parlament / Daphne Caruana Galizia war Journalistin, Bloggerin und Anti-Korruptionsaktivistin
© Europäisches Parlament / Daphne Caruana Galizia war Journalistin, Bloggerin und Anti-Korruptionsaktivistin

Caruana-Galizia-Preis: Ein Zeichen für die Pressefreiheit

Europäisches Parlament schreibt Preis für investigativen Journalismus aus - Erste Preisverleihung nächstes Jahr geplant

Zum Gedenken an den 3. Jahrestag der Ermordung der maltesischen Investigativ-Journalistin wird der Preis journalistische Arbeit auszeichnen, die Prinzipien und Werte der EU widerspiegelt.

Der offizielle Startschuss für den neuen Journalismuspreis des Europäischen Parlaments erfolgte heute im Rahmen einer Veranstaltung im Europäischen Parlament. Der Sohn der ermordeten Journalistin, Andrew Caruana Galizia, wurde live aus Malta dazu geschaltet.

Ausgezeichnet werden soll herausragender Journalismus, der die Grundsätze und Werte der Europäischen Union widerspiegelt, die in der Europäischen Charta der Menschenrechte verankert sind. Für das Europäische Parlament liegt der Schutz der Pressefreiheit weltweit, besonders für investigativen Journalismus, im vitalen Interesse demokratischer Gesellschaften.

Auch wenn der Preis vom Parlament initiiert und unterstützt wird, erfolgt die Organisation des Events durch einen unabhängigen Medienpartner mit Sitz in der EU. Das soll die Unabhängigkeit des Preises sicherstellen. Der gewählte Partner wird die Kriterien für die Preisvergabe festlegen und die Zusammensetzung der Jury bestimmen. Dazu wird noch vor Ende des Jahres eine öffentliche Ausschreibung veröffentlicht.

Der Aufruf zur Nominierung für den Preis wird um den 3. Mai 2021 - dem Welttag der Pressefreiheit - veröffentlicht. Die jährliche Preisverleihung wird in zeitlicher Nähe des Todestags von Daphne Caruana Galizia stattfinden.

Hintergrund

Daphne Caruana Galizia war eine maltesische Journalistin und Bloggerin, die am 16. Oktober 2017 bei einem Autobombenanschlag getötet wurde. Sie konzentrierte sich auf investigativen Journalismus und berichtete über Korruption in der Regierung sowie über Vorwürfe der Geldwäsche und des organisierten Verbrechens.

Drei Jahre nach ihrem Tod ist der schreckliche Mord an Caruana Galizia immer noch ungeklärt. Es gibt zwar große Einigkeit darüber, dass ihre Arbeit der Grund für das Verbrechen gewesen ist, es gab Verhaftungen, aber keine Verurteilungen. Alle Anschuldigungen wurden immer wieder zurückgewiesen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /