Biogasanlagen mit Batteriespeichern

Grafik: Biogas-Anlage mit Wärme- und StromspeicherGrafik: Fraunhofer IEE | U. Werner
Das Projekt BioBatSys des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) kombiniert Biogasanlagen mit Batteriespeichern. Dies soll das Strom-Wärme-System stützen und neue Vermarktungswege für Strom aus Biogas zu eröffnen.

Systeme mit einer gezielten und aufeinander abgestimmten Kombination aus flexibel betriebenen Biogasanlagen und hochdynamischen Batteriespeichern können nicht nur die bisher adressierten Einsatzfelder bedienen – wie die Einspeisung nach EEG oder die Vermarktung über Direktanbieter. Vielmehr können sie auch den Weg für neue Anwendungsfelder freimachen.

Durch den Umbau des Energiesystems hin zu hohen Anteilen an erneuerbaren Energien steigt die Bedeutung von Energiespeichern. Elektrochemische Stromspeicher, insbesondere in Form von Batteriespeichern, erleben gerade eine dynamische Entwicklung hinsichtlich Leistung, Verfügbarkeit und Kosten. Ergänzend dazu stünde Bioenergie, beispielsweise in Form von Biogasanlagen, bereits heute in großem Maßstab als chemischer Energieträger und -speicher im Stromsektor flexibel zur Verfügung.

Vorteile zweier Speicherformen

Beide Formen der Energiespeicherung unterscheiden sich in ihren technischen und ökonomischen Eigenschaften und damit in ihren Einsatzfeldern. Batteriespeicher können kurzfristig sehr hohe Leistungen zur Verfügung stellen, während Biogas-Anlagen mit einer höheren mechanischen Trägheit versehen sind, dafür aber über einen im Vergleich zu Batterien längeren Zeitraum Energie speichern und bedarfsgerecht abrufen können.

BioBatSys steht für Biogasanlagen-Batterie-System. Das Projekt legt den Fokus auf Biogasanlagen und untersucht, ob durch die gezielte Kombination mit Batteriespeichern eine Optimierung des Eigenverbrauchs oder zusätzliche Vermarktungsoptionen etabliert werden können. Dabei gilt es, sowohl technologisch als auch ökonomisch vorteilhafte Lösungen hinsichtlich Zuverlässigkeit, Lebensdauer und Nachhaltigkeit in der Betriebsführung zu finden.

BioBatSya untersucht Anwendungsfälle

Im Rahmen von BioBatSys ermittelt das Fraunhofer IEE zunächst potenzielle Anwendungsfälle. Danach überprüft es an repräsentativen landwirtschaftlichen Betrieben mit eigener Biogasanlage, welche der Anwendungsfälle aus techno-ökonomischer Sicht Sinn machen. Um den Praxisbezug weiter zu schärfen, berechnet das IEE abschließend für zwei bestehende Biogasanlagen, ob sich durch einen oder mehrere Anwendungsfälle der Betrieb der Biogasanlagen optimieren lässt. In einer zweiten Phase ist die Umsetzung an einer realen Biogasanlage durch das Fraunhofer IEE geplant. DIes soll die Rentabilität des ermittelten Anwendungsfalls in der Praxis beweisen.

BioBatSys wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Informationen und Ansprechpartner finden sich unter dem Förderkennzeichen 2220NR036X.

30.10.2020 | Quelle: FNR
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