© Markus Distelrath auf pixabay.com / Atomkraftwerk
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Radioaktives Abwasser im AKW Neckarwestheim ausgetreten

Litschauer: Problemkernkraftwerk muss endlich vom Netz!

Vorgestern wurde im letzten Atommeiler des Landes Baden-Württemberg, dem AKW Neckarwestheim von einem weiteren Vorfall bekannt, bei dem radioaktives Abwasser ausgetreten ist. Ein Raum soll kontaminiert worden sein. Die undichte Stelle wurde offenbar letzte Woche bei einem Routinerundgang in einem separaten Raum entdeckt.“ berichtet Martin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher der Grünen.

„Die betroffene Armatur sei ersetzt worden. Die Ursache muss noch erst geprüft werden. Aber offenbar wird im AKW am Weiterbetrieb gearbeitet. Das Kernkraftwerk steht schon seit mehreren Jahren in der Kritik, so haben Untersuchungen im AKW Neckarwestheim im September 2019 zum dritten Mal in Folge Schäden in den Dampferzeugern aufgedeckt. Fast 300 Rohre weisen zum Teil tiefgehende Risse auf. Expert*innen warnen, dass ein Bruch der Rohre einen Störfall bis hin zur Kernschmelze auslösen könnte. Angesichts dieser vielen Probleme fordere ich daher die für 2022 geplante Stilllegung des Atomkraftwerkes vorzuziehen und die Bevölkerung keiner weiteren Gefahr auszusetzen“, so Litschauer weiter.

„Nicht nur Neckarwestheim hat Probleme mit Rissen, die von den Betreiberfirmen konsequent verharmlost werden. Auch im slowakischen Reaktor Mochovce 3 und dem belgischen AKW Doel wurden immer wieder Risse entdeckt. Besonders verheerend waren diese im belgischen AKW Tihange, weshalb das benachbarte Aachen sogar schon Jodtabletten an die Bevölkerung verteilte. Jedes Abschalten und Wiederhochfahren beansprucht die Bausubstanzen massiv und dazu wird es angesichts des Klimawandels immer häufiger kommen, weil es an Kühlwasser fehlt. Diese AKWs erzeugen dann nicht nur keinen Strom mehr, sie werden zu einem untragbaren Sicherheitsrisiko.

Atomenergie rettet uns Klima nicht und produziert jeden Tag noch mehr Atommüll, dessen Lagerung noch immer nicht gelöst ist und die Zukunft unserer Kinder gefährdet. Es ist Zeit auf raschestem Weg aus dieser Industrie auszusteigen, eine Energiewende ist auch ohne Atomstrom möglich“, so Litschauer.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /