Photovoltaik und Speicher sparen Bäckerei teure Spitzenlast

Eine Gruppe Menschen mit Backwaren in einem reifen Kornfeld.Foto: Miedl
Die Großbäckerei Miedl freut sich über das Peak Shaving dank PV und Speicher.
Eine Großbäckerei aus dem Chiemgau nutzt den Strom ihrer Photovoltaikanlage, um mit Hilfe eines Batteriespeichers von BYD Spitzenlast aus dem Verteilnetz zu vermeiden. Das spart dem Unternehmen rund 9.000 Euro im Jahr.

Mit Photovoltaik und einem Speicher spart eine Großbäckerei im Chiemgau den Bezug von kurzfristiger sehr teurer Spitzenlast. Darüber berichtet der chinesische Batteriehersteller BYD. Die sogenannten Peaks oder Lastspitzen bei industriellen und gewerblichen Stromverbrauchern sind nicht nur für die Netzstabilität, sondern auch für die Stromkosten besonders relevant. Ein Großteil der Stromkosten für ein Unternehmen bestimmt die verbrauchsstärksten 15 Minuten des Berechnungszeitraums. Netznutzungsentgelte bemessen sich unter anderem an der höchsten bezogenen Leistung im Jahr.

Beispielrechnung

Ein Unternehmen hat zum Beispiel im ganzen Jahr eine gleichbleibende Last von 400 kW ohne Lastspitzen. Pro Kilowatt muss das Unternehmen somit einen jährlichen Leistungspreis zahlen, beispielsweise 120 Euro pro kW und Jahr. Die Netznutzungsentgelte betragen in diesem Fall 48.000 Euro. Durch einen Sonderauftrag ist aber, für nur 30 Minuten, eine außerordentliche Lastspitze von 50 kW zusätzlich aufgetreten. In diesem Fall erhöht sich die Berechnungsgrundlage für die Leistungspreiskomponente der Netznutzungsentgelte sofort um diese 50 kW auf 450 kW. Das entspricht Zusatzkosten von 6.000 € allein an Netznutzungskosten auf der jährlichen Abrechnung – die eigentlichen Stromverbrauchskosten nicht mitgerechnet.

Peak-Shaving bezeichnet die Reduktion des Stromverbrauchs kurzfristig durch einen sogenannten „Lastabwurf“. Großverbraucher drosseln hierbei kurzzeitig ihre Leistung oder schalten ganz ab. Diese Option steht vielen Betrieben allerdings nicht zur Verfügung, wenn Produktionsprozesse nicht unterbrochen werden dürfen oder der Zeitpunkt anderweitig kritisch ist. Im produzierenden Gewerbe empfiehlt es sich daher die Bedarfsspitzen per Zuschalten von Strom über einen Energiespeicher abzufangen. Dieser kann zum den Strom einer Photovoltaikanlage speichern.

Ersparnis 9.000 Euro

Der Familienbetrieb Bäckerei und Konditorei Miedl mit heute 20 Filialen nutzt diese Möglichkeit. Mithilfe eines Speichersystems von BYD kann der Betrieb durch Peak-Shaving eine Ersparnis von rund 9.000 € pro Jahr realisieren.

„Wir wollen für die Zukunft gewappnet sein und vor allem auch Netzentgelte durch Spitzenlastkappung sparen. Auch für den örtlichen Netzbetreiber ist dies eine Entlastung“, bestätigt Manfred Miedl, Inhaber der Konditorei Bäckerei Miedl GmbH.

Bereits seit 2018 verfügt die Zentrale in Bad Endorf über eine 163,9 kW PV-Dachanlage. Für ein ganzheitliches Speicherkonzept, das vor allen auch die Problematik der teuren Lastenspitzen löst, entschied sich der Großbäckereibetrieb nach einer intensiven Recherche, Kosten-Nutzen-Abwägungen und der Beratung durch einen Fachbetrieb für den Batteriespeicher „BYD Battery-Box Commercial“.

Speicher mit 131 Kilowattstunden

Unter der Projektleitung der MaxSolar GmbH wurde die Commercial-Speicherlösung von BYD mit 131 kWh zusammen mit einem Refu-Wechselrichter (88 kW) mit eigenem Last-Controller und Batteriemonitoring-System installiert. Das Peakshaving-System wurde zudem mit einem Niederspannungsmessgerät von Janitza (UMG60) und einem Schutzgerät von ZIEHL abgerundet. Die Projektpartner entschieden sich, die gesamte Lösung in einem Container unterzubringen und die Belüftung und Temperaturhaltung über ein Klimagerät zu steuern.

MaxSolar basierte die Berechnung des Peak-Shave-Regulationspunktes auf dem Lastgang des Kunden aus den Jahren 2018 und 2019. Der Lastgang aus dem Jahr 2020 war aufgrund der Pandemie-Situation nicht sehr aussagekräftig. Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100.000 kWh erhalten ihren Lastgang vom Energieversorger, womit diese Berechnung und auch eine Wirtschaftlichkeits-Simulation einfach möglich ist.

Der gewählte Regulationspunkt dieser Anlage wird zunächst konservativ und mit deutlichem Sicherheitspuffer gewählt, verspricht jedoch bereits eine Verringerung der maximal benötigten Anschlussleistung von gut 70 kW. Eine etwas progressivere Einstellung könnte weitere 9 kW sparen. Der Lastgang wird aktuell nochmals genau beobachtet und der Wert gegebenenfalls progressiver eingestellt, womit weitere Einsparungen möglich wären. Der Regulationspunkt kann im Betrieb jederzeit geändert werden. So kann aufgrund laufender Auswertungen oder aufkommender Änderungen im Betrieb jederzeit reagiert werden.

Als nächsten Schritt im Energiegesamtkonzept von Miedl ist nach Klärung der rechtlichen Rahmenparameter eine Off-Peak Eigenverbrauchsoptimierung mit Einbindung des PV-Systems geplant.

„Das Anwenderbeispiel unseres Partners MaxSolar und des Bäckereibetriebs Miedl zeigt anschaulich, wie Batteriespeicher nicht nur zu einem nachhaltigen Energiekonzept beitragen können, sondern auch dass sich die Investition finanziell sehr schnell amortisiert“, erklärt Julia Chen, Global Director von BYD Battery-Box.

17.2.2021 | Quelle: BYD | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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