Projekt untersucht Wirkung von Klimawandel auf Windenergie

Ein Windkraftturbine im Gegenlicht über Feldern.Foto: engel.ac / stock.adobe.com
Ein Forschungsprojekt von Fraunhofer IWES und GERICS soll klären, wie sich der Klimawandel auf die Windenergie auswirkt.

Im Projekt „KliWiSt“ untersucht das Fraunhofer IWES gemeinsam mit dem Climate Service Center Germany (GERICS) den Einfluss des Klimawandels auf die Windenergie-Standortbewertung in den kommenden Jahrzehnten. Durch den fortschreitenden Klimawandel könnten historische Daten zur Windenergie weniger aussagekräftig für die Zukunft sein. Doch diese sind zusammen mit Messdaten meist die Grundlage, auf der Ertragsgutachten für Windparks in die Zukunft extrapolieren.

Die Projektpartner Fraunhofer IWES und GERICS, eine selbstständige wissenschaftliche Organisationseinheit des Helmholtz-Zentrum Hereon, betrachten klimatische Veränderungen des Windes in den kommenden 50 Jahren. Bisherige Klimaprojektionen legen den Fokus oft auf Temperatur und Niederschlag, weniger auf das Windpotenzial. Außerdem beziehen sie sich laut den Forschungspartnern meist auf die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts.

Direkte und indirekte Auswirkungen des Klimawandels

Das Projekt legt den Fokus auf die Veränderung der Parameter, die für die Erträge von Windparks relevant sind. Das umfasst die Standortbewertung und die Aktualisierung der Standortgüte im Betrieb für existierende und zukünftige Windenergieprojekte. Schwerpunkt ist die Frage, wie sich der Klimawandel direkt auf die Windenergie auswirkt. Daneben sollen auch indirekt ertragsrelevante Aspekte und deren Veränderungen untersucht werden. Dazu gehören die Flugbedingungen von Fledermäusen und Zugvögeln oder das Vereisungsrisiko.

 „Erneuerbare Energien sind sehr sensitiv gegenüber Veränderungen dieser Parameter, da sie vor allem von der Verfügbarkeit von Wind, Sonne und Niederschlag abhängig sind“, sagt Thomas Remke vom Climate Service Center Germany (GERICS).

Aus den Ergebnissen wollen die Partner neue Empfehlungen für die Berücksichtigung von Klimaunsicherheiten in der Windparkplanung abgeleitet. Durch die Klimaveränderungen ist es erforderlich, die bestehenden Berechnungsgrundlagen zu überprüfen. „Im Projekt KliWiSt wollen wir zentrale Fragestellungen für eine genauere Projektierung von Windparks untersuchen: Welche Schwankungen im Ertrag sind in Zukunft durch den Klimawandel in Deutschland zu erwarten? Sind diese Klimaschwankungen schon heute in den Standortgutachten genau genug berücksichtigt und wie sollten diese durch den Klimawandel bedingten Änderungen sinnvoll in Ertragsgutachten der Zukunft berücksichtigt werden?“, erklärt Projektkoordinator Martin Dörenkämper vom Fraunhofer IWES.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt bis 2024 mit insgesamt 1,16 Mio. Euro.

13.4.2021 | Quelle: Fraunhofer IWES | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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