AKW Buschehr soll nach "technischem Fehler" abgeschaltet bleiben
Atomkraftwerk liegt im Erdbebengebiet und gilt auch als Bedrohung in einer militärischen Auseinandersetzung
Wie orf.at am Montag berichtete, wurde das Atomkraftwerk Buschehr im Iran nach einem "technischem Fehler" abgeschaltet. "Das Atomkraftwerk birgt mehrere Gefahren und sollte daher dauerhaft abgeschaltet bleiben", sagt der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer.
Aufgrund der Lage auf dem Alpidischen Gebirgsgürtel ist nahezu das gesamte Staatsgebiet des Iran eine seismisch hochaktive Region. Auch in Regionen nahe dem Atomkraftwerk kommt es immer wieder zu Erdbeben. "Ich möchte dabei an das Erdbeben mit der Stärke 6,1 am 8. April 2013 mit 37 Toten und 850 Verletzten erinnern, dessen Epizentrum nur knapp 90 Kilometer südöstlich der Stadt Buschehr lag. Schon alleine wegen der laufenden Erdbebengefahr sollte dieses AKW nicht betrieben werden. Die Atomanlage könnte aber auch ins Visier von Terroristen geraten oder im Fall von militärischen Auseinandersetzungen als Ziel missbraucht werden", so Litschauer weiter.
"Auch für den Iran ist eine Energiewende mit 100 Prozent Erneuerbarer Energie möglich. Erst im Frühjahr wurde ein neues Solarprojekt in Saudi Arabien mit Stromentstehungskosten von nur eiem Eurocent pro Kilowattstunde erzielt. Das ist um ein vielfaches billiger als Atomstrom und sollte auch zur Sicherheit der lokalen Bevölkerung im Iran vorangetrieben werden", schlägt Litschauer vor.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /