© Markus Distelrath auf Pixabay / Atomkraftwerk
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Belgien: Aus für Hochrisikoatomkraftwerke bis 2023

Doel 3 und Tihange 2 gehen vom Netz: Grund zur Freude in ganz Europa

Brüssel -Die belgische Energieministerin Tinne Van der Straeten hat nun das Aus für die belgischen Hochrisikoreaktoren Doel 3 und Tihange 2 bekannt gegeben.

Nicht nur deutsche Anti-Atom-Aktivist*innen freuen sich darüber. „Das sind richtig gute Nachrichten für ganz Europa. Jetzt steht dem Atomausstieg Belgiens bis 2025 nichts mehr im Wege. Ich freue mich sehr, dass die belgische Energieministerin das Aus für die Hochrisikoreaktoren Tihange 2 und Doel 3 früher als erhofft bekannt gegeben hat. Das atomare Risiko für ganz Europa sinkt damit drastisch“, freut sich Martin Litschauer, Anti-Atomenergie Sprecher der Grünen, über die Nachrichten der belgischen Energieministerin Tinne Van der Straeten.

Für den Reaktor Doel 3 ist sogar schon im Oktober 2022 Schluss. Der Reaktor hatte mit Gaseinschlüssen im Druckbehälter und tausenden von Rissen immer wieder für große Beunruhigung gesorgt. Tihange 2 wird mit Februar 2023 vom Netz gehen, auch hier wurden zahlreiche Risse festgestellt. Außerdem will die Betreiberfirma Engie Electrabel aus Kostengründen keine Laufzeitverlängerung anstreben. Zu teuer kämen die verpflichtenden Umweltprüfungen und erforderlichen Nachrüstungen. Der Rückbau wird noch Jahrzehnte dauern und kann schnell bis zu 40 Milliarden Euro kosten. Belgien hat noch kein Konzept für ein Atommüll-Endlager.

„Nicht einmal die Betreiberfirma will die Kuh bis zum bitteren Ende melken. Kann man sich ein besseres Signal für die Zukunft von Atomenergie in Europa vorstellen? Sogar die belgische Atomindustrie sieht mittlerweile ein, dass Atomenergie keinen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung sowie im Kampf gegen die Klimakrise leisten kann. Nun müssen sich andere Nuklearstaaten in Europa ein Beispiel nehmen und endlich einsehen, dass Atomenergie ein Auslaufmodell ist“, sagt Litschauer.

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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /