Netzplanung für das Stromnetz der Zukunft

Zu sehen ist ein Strommast. Das Projekt der OTH Regenburg will die Netzplanung für die Stromnetze der Zukunft an der Sektorenkopplung ausrichten.Foto: Oliver Brückl
Der Wandel der elektrischen Energieversorgung in Deutschland weg von konventionellen Kraftwerken hin zu erneuerbaren Energien ist für die Verteilnetze vieler Stadtwerke eine große Herausforderung.
Die Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) entwickelt gemeinsam mit den Stadtwerken Forchheim und Waldmünchen eine technisch und ökonomisch nachhaltige Netzplanung für städtische Verteilnetzstrukturen.

Mehr Photovoltaikanlagen, mehr E-Mobilität, verstärkter Einsatz von Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken. Das stellt die Energieversorger vor Herausforderungen bei Planung und Betrieb des Stromnetzes der Zukunft. Mit den Stadtwerken Forchheim und Waldmünchen entwickelt die FENES eine technisch und ökonomisch nachhaltige Netzplanung in städtischen Verteilnetzstrukturen. Sie ist damit Teil des Forschungsverbunds STROM, an dem Hochschulen, Kommunalunternehmen und Industriepartner aus ganz Bayern beteiligt sind. Die Bayerische Forschungsstiftung stellt für das Projekt rund 1,9 Millionen Euro zur Verfügung.

Auswirkungen der Sektorenkopplung für Netzplanung ermitteln

„Es ist unbestritten, dass ein Großteil der Veränderungen, die die Energiewende sowie die voranschreitende Sektorenkopplung mit sich bringen, sich auf die Verteilnetzebene und damit auch auf die Netzgebiete vieler Stadtwerke auswirken wird“, sagt Oliver Brückl, der das Projekt an der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (FENES) der OTH Regensburg leitet. Mit den Stadtwerken Forchheim und Waldmünchen will der Professor eine „technisch und ökonomisch nachhaltige Netzplanung erarbeiten“. Dabei will er Szenarien für die zukünftige Entwicklung der Bezugs- und Erzeugungsanlagen, der E-Mobilität und der KWK-Anlagen im Netzgebiet der Stadtwerke berücksichtigen.

Die Untersuchungen sollen zeigen, welche Auswirkungen die Kopplung des Wärme- und Verkehrssektors mit dem Stromsektor auf das Stromnetz hat. Zuden geht es darum, welche Änderungen sich im Aufbau des Stromnetzes sowie auch im Verhalten der angeschlossenen Kunden ergeben. Bei der Betrachtung von zukünftig sinnvollen Netzplanungsmaßnahmen wollen die Forschenden unter anderem der Einsatz eines Speichers zur Eigenoptimierung der Stadtwerke analysieren. Damt wollen sie die Auswirkungen auf das Stromnetz einschätzen und das Potential der Kosteneinsparungen darlegen. „Letztlich sollen aus den Projektergebnissen Handlungsempfehlungen abgeleitet und ein allgemeingültiger Leitfaden für Verteilnetzbetreiber entwickelt werden“, so Brückl.

Mit der Beteiligung zahlreicher Industriepartner im Verbund wollen die Projektpartner eine umfassende Bandbreite der Projektergebnisse erreichen. Somit wollen sie das Thema Sektorenkopplung in seiner Gesamtheit betrachten.

20.7.2021 | Quelle: OTH Regensburg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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