SWM: Geothermiekraftwerk Kirchstockach in Heizkraftwerk umgebaut

Zu sehen ist das Geothermie-Heizkraftwerk Kirchstockach, das die Münchner Stadtwerke (SMW) in das Münchner Fernwärmenetz einbinden wollen.Foto: SWM / Robert Haas
Mit Erdwärme heizen: Die Geothermie-Anlage Kirchstockach liefert jetzt nicht nur Strom sondern auch Wärme.
Die Geothermie-Anlage Kirchstockach versorgt die ersten Kunden mit umweltfreundlicher Wärme. Zuvor hatte der Betreiber SWM das Geothermiekraftwerk in ein Heizkraftwerk umgerüstet.

Die Stadtwerke München (SWM) haben mit der jetzt erfolgten Wärmeauskopplung ihr vormals reines Geothermiekraftwerk Kirchstockach zu einem Geothermie-Heizkraftwerk ausgebaut. Gleichzeitig haben sie eine neu gebaute, neun Kilometer lange Fernwärme-Hauptleitung in Betrieb genommen. Über diese können die Stadtwerke nun Kundinnen und Kunden in Hohenbrunn, Ottobrunn, Putzbrunn, Riemerling und Neubiberg mit der ökologischen Wärme aus der Tiefe versorgen. Bisher erfolgte die Wärmeerzeugung durch dezentrale Blockheizkraftwerke. Diese sind nun nicht mehr notwendig und daher kommen sie in den anstehenden Sommerferien weg. Mittelfristig erfolgt die Anbindung an das Münchner Fernwärmenetz.

Fernwärme in der Gemeinde Hohenbrunn

Als einer der ersten hat sich die Kirchenverwaltung der Kirchenstiftung St. Stephanus Hohenbrunn entschieden, sich mit dem Stephani Haus an das neu erstellte Fernwärmenetz anzuschließen. Der soeben fertig gestellte Neubau des Stephani Hauses ersetzt nicht nur das alte Pfarrheim, sondern dient zukünftig als Begegnungsort im Zentrum von Hohenbrunn. Im Mittelpunkt steht dabei der barrierefreie große Saal im Erdgeschoss. In den zwei obersten Etagen entstanden neue Büroräume, die die Gemeinde Hohenbrunn angemietet hat.

Fernwärme in der Gemeinde Ottobrunn

Ottobrunn hat bereits seit vielen Jahren ein lokales Fernwärmenetz. Bislang deckt dieses gut 10 Prozent des Ottobrunner Wärmebedarfs durch klimaneutrale Fernwärme. Die östlich der Bahnlinie verlaufende rund zweieinhalb Kilometer lange Fernwärmeleitung erhielt bislang Wärme aus dezentralen Blockheizkraftwerken. Mit der Anbindung an das Geothermie-Heizkraftwerk in Kirchstockach sind diese nun überflüssig und die SWM bauen sie ab. Die Geothermie versorgt nun ab sofort auch die Gymnasien Ottobrunn und Neubiberg, die Realschule Neubiberg (Schulzweckverband Südost) sowie die Carl-Steinmeier-Mittelschule, die Grundschule Riemerling und den Sportcampus Riemerling mit Wärme aus dem Kirchstockacher Untergrund. Ebenso beheizt sie die „Josef-Seliger-Siedlung“ der Baugesellschaft München-Land mit ihren gut 150 Wohnungen.

Ausbau der Geothermienutzung in Kirchstockach zum Geothermie-Heizkraftwerk

Die SWM haben ihren Geothermiestandort in Kirchstockach zum Heizkraftwerk erweitert, das Ökostrom und Ökowärme produziert. Ursprünglich wurde die Erdwärme ausschließlich zur Ökostrom-Erzeugung genutzt.

Neben neuen Anlagenteilen mussten die Stadtwerke Transport- und Anschlussleitungen errichten. Die Transportleitung verläuft von Kirchstockach über Hohenbrunn, unter der A99 hindurch bis nach Ottobrunn und weiter nach Neubiberg. Sie schafft die Voraussetzung dafür, die in den vergangenen Jahren aufgebauten Wärme-Inselnetze an die Geothermie-Anlage anzuschließen. Neben der Versorgung der angrenzenden Gemeinden soll die Erdwärme aus der Region künftig auch ins Fernwärmesystem der SWM einfließen.

21.7.2021 | Quelle: SWM | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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