Wasserstoff-Transport mit Wärmeträger-Öl für Deutschen Gründerpreis nominiert

Zu sehen ist Dr. Daniel Teichmann, Mitgründer der Hydrogenious LOHC Technologies GmbH, nominiert in der Kategorie Aufsteiger beim Deutschen Gründerpreis.Foto: Dirk Bruniecki / Deutscher Gründerpreis
Dr. Daniel Teichmann, Mitgründer der Hydrogenious LOHC Technologies GmbH, nominiert in der Kategorie Aufsteiger.
Durch die Bindung des Wasserstoffgases an ein Wärmeträger-Öl ist ein effizienter, sicherer und kostengünstiger Transport möglich. Für diese Technologie wurde Hydrogenious LOHC aus Erlangen nun für den Deutschen Gründerpreis 2021 nominiert.

Das Unternehmen Hydrogenious LOHC Technologies hat eine Technologie entwickelt, mit deren Hilfe man grünen Wasserstoff gefahrlos und effizient lagern und transportieren kann. Man bindet dazu das Gas an ein Öl und setzt es später wieder frei. Dafür hat die Auswahljury des Deutschen Gründerpreises das Unternehmen aus Erlangen als Aufsteiger 2021 nominiert. Welcher der jeweils drei Finalisten in den Kategorien „Aufsteiger“ und „StartUp“ die Trophäe gewinnt, erfahren die Kandidaten bei der Preisverleihung am 14. September 2021 im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin.

Grüner Wasserstoff ist in vielen Industrien für die Transformation zur Klimaneutralität essenziell: Von der Stahlerzeugung bis zur Glasherstellung. Doch das leicht entzündliche Gas ließ sich bislang nur mit großem Aufwand transportieren. Daniel Teichmann und seine Mitgründer, die Universitätsprofessoren Peter Wasserscheid, Wolfgang Arlt und Eberhard Schlücker, entwickelten ein besseres, einfacheres und kostengünstigeres Verfahren, eine Art Pfandsystem für Wasserstoff. Durch die Bindung des Gases an ein Wärmeträger-Öl kann man es in der bestehenden Infrastruktur für heutige Kraftstoffe transportieren. Bei Bedarf löst man den Wasserstoff wieder davon los und man kann das Öl – wie eine Pfandflasche – für die nächste Ladung benutzen.

Damit ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für die Speicherung und den Import erneuerbarer Energie. In „stürmischen“ Zeiten oder dort, wo es besonders sonnig ist, kann man durch Elektrolyse Wasserstoff gewinnen und dank LOHC-Verfahren vergleichsweise einfach speichern. Bei „Flaute“ wird der Energieträger freigesetzt. Mit dem sogenannten LOHC-Verfahren (LOHC steht für „Liquid Organic Hydrogen Carrier“ oder „Flüssiger organischer Wasserstoffträger) lässt sich wegen der hohen Speicherdichte fünfmal so viel Wasserstoff speichern, als wenn dieser etwa mit Druck komprimiert wird. Zudem bestehen keine gesonderten Anforderungen an die Transportfahrzeuge. Hydrogenious stellt auf Basis seiner LOHC-Technologie die Anlagensysteme zur Speicherung und Freisetzung des Wasserstoffs her, Industrie-Maschinen zur Umwandlung von jeweils mehreren tausend Tonnen Wasserstoff pro Jahr.

25.8.2021 | Quelle: Deutscher Gründerpreis | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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