Netzwerk legt Empfehlungen zu Wasserstoff-Forschung vor

Zu sehen ist eine Montage aus Wasserstofftank, PV und Wind als symbolisches Bild für die EEG-Umlagebefreiung der Wasserstoff-Herstellung.Foto: malp - stock.adobe.com
Ein Jahr nach seiner Gründung hat das Forschungsnetzwerk Wasserstoff eine Empfehlung zum Forschungs- und Entwicklungsbedarf entlang der Wertschöpfungskette vorgelegt.

Das Forschungsnetzwerk ist im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie entstanden. Es bietet Fachleuten ein technologieoffenes, interdisziplinäres Forum rund um das Thema Wasserstoff.  Mit seinen mehr als 1.500 Mitgliedern deckt das Forschungsnetzwerk Wasserstoff die gesamte Bandbreite der angewandten Energieforschung ab. In seiner Empfehlung legt das Netzwerk nun dar, auf welchen Aspekten bis 2025 ein Schwerpunkt in der Forschung rund um das Thema Wasserstoff liegen soll. Eine detaillierte Forschungsagenda soll folgen.

Staatssekretär Andreas Feicht erklärt, Deutschland solle bei Wasserstoffinnovationen die Nummer 1 in der Welt werden. Damit der Markthochlauf gelinge und die Klimaziele erreicht würden, müsse man jetzt die richtigen Fördermaßnahmen ergreifen. Das Forschungsnetzwerk spiele dabei als Impulsgeber eine entscheidende Rolle. Die Empfehlungen sollten auch in eine Wasserstoff-Roadmap im Projekt „H2-Kompass“ einfließen und so die Arbeit des Nationalen Wasserstoffrats unterstützen.

Das Forschungsnetzwerk war bereits in die Ausgestaltung des im Dezember 2020 veröffentlichten Förderaufrufs „Technologieoffensive Wasserstoff“ eingebunden. Knapp 200 Projektskizzen wurden eingereicht. Für erste Projektskizzen will die Regierung im Jahr 2021 bereits ein Fördervolumen von insgesamt über 70 Mio. Euro bewilligen.

Ziel der Empfehlungen für die Forschung sei es, Wasserstoff-Technologien möglichst schnell vom Prototypenstatus zur Wirtschaftlichkeit uns Skalierung zu entwickeln, heißt es in dem Papier. Dabei gilt das Technology Readyness Level (TRL) als Maßstab.

Erzeugung von Wasserstoff und Folgeprodukten

Um die mittelfristig anvisierten Erzeugungskapazitäten zu erreichen, setzt das Autorenteam auf Wasserelektrolyse und Wasserstoff-Gewinnung aus alternativen Quellen. Parallel solle man auch disruptive Verfahren in einem frühen Entwicklungsstadium verfolgen, sofern diese ein hohes Potenzial zur Effizienzsteigerung hätten.

Für die chemische Industrie könnte man den Wasserstoff gleich in Form von Folgeprodukten transportieren, das sei wirtschaftlicher. In synthetischen Kraftstoffen sehen die Autoren für den Langstreckenverkehr zu Luft, See und zum Teil auf der Straße die einzig plausible nachhaltige Alternative zu fossilen Energieträgern.

Infrastruktur und Systemintegration

Die Wasserstoff-Speicherung sowie die Transport- und Verteil-Infrastrukturen seien das Rückgrat einer ganzjährig resilienten Gesamtenergieversorgung, heißt es. Anhand von systemanalytischer Forschung müsse man ein optimales Design für die Infrastruktur entwickeln. Sowohl die stoffliche als auch die energetische Nutzung von Wasserstoff böte in allen Sektoren (Industrie inkl. Metallerzeugung, Haushalte und Quartiere, Mobilität) enormes Potenzial für den Klimaschutz. Es sei essenziell, dass die Forschung technologieoffen bleibe.

Sicherheit, Akzeptanz und nachhaltige Markteinführung von Wasserstoff

Die Forschungsergebnisse müssten zügig in international einheitliche Normen, Standards und Prüfrichtlinien für die neuen Technologien einfließen. Nachweiskriterien für die nachhaltige Erzeugung, den Transport und die Sicherheit seien nötig, um die Akzeptanz zu sichern. Auch für die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit seien Standards zu entwickeln. Es sei auch ein verstärkter Austausch zu den methodischen Herausforderungen der Lebenszyklusbewertung von Wasserstoff im Energiesystem erforderlich.

13.9.2021 | Quelle: BMWi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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