© Plank imBilde.at/ Vortragende und Diskutanten der Veranstaltung
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Energie. Macht. Gemeinschaft. – Die Energie der Zukunft ist nachhaltig und effizient

Ende September fand eine Veranstaltung aus der Reihe „Forschung #Industrienah“ statt, die sich jährlich einem der sechs Center of Excellence der FH Oberösterreich widmet.

Die FH OÖ stellt in 60% ihrer F&E Projekte Umweltaspekte sowie Green Deal Themen in dem Mittelpunkt und liefert dadurch aktuelle Forschungs- und Entwicklungsergebnisse. „Als führende Fachhochschule Österreichs sind wir in der Forschung & Entwicklung vielseitig und erfahren. Aspekte des europäischen Green Deals und Digitalisierung werden in allen 10 Center of Excellence und Stärkefeldern von unseren über 440 Forscherinnen und Forschern adressiert. Gemeinsam mit den Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft kann so aktuelle und relevante Forschung betrieben werden“, betonte Johann Kastner, Vizepräsident für Forschung & Entwicklung an der FH OÖ.

Veranstaltungsort der Forschung #Industrienah war der Campus Wels der FH Oberösterreich, fast 100 Besucher*innen kamen, rund 90 nahmen online teil. Wichtige Vertreter*innen aus der oö. Forschung und Wirtschaft diskutierten zu den Themen Energiewende und Energiegemeinschaften.

Energie AG auf Energiewende vorbereitet

43 Wasserkraftwerke hat die Energie AG in den bald 130 Jahren ihres Bestehens gebaut und auch der Anteil an PV-Energie ist kontinuierlich gewachsen beziehungsweise wächst rasant weiter. Von 1000 Anlagen im Jahr 2011 auf aktuell 24.000 Anlagen. 2030 werden 150.000 am Netz hängen. Für Generaldirektor DDr. Werner Steinecker besteht daher kein Zweifel: Die Energie AG ist auf die Energiewende vorbereitet, ist für sie gerüstet. „Wir sind mittlerweile in der Lage, 700.000 Haushaltskunden CO2-frei zu versorgen“, so Steinecker.

Sorgen bereiten dem Energie-Manager die Dauer der Verfahren von bis zu 30 Jahren und mehr im Leitungsbaubereich. „Das ist fern jeder Realität. Wir brauchen hier eine Dauer von etwa zwei Jahren, wenn die Transformation zu 100 Prozent Erneuerbarer Energie schnell gehen soll. Und 2030 ist quasi übermorgen, unsere Techniker stehen mit ihren Lösungen daher ante portas“, sagt Generaldirektor Steinecker. Rund zwei Milliarden Euro will die Energie AG in den kommenden Jahren in den Leitungsbau investieren. Ein zentrales Thema ist für die Energie AG auch jenes der Speicherung. „Wir haben es hier auf Ebene der Pumpspeichertechnologie dank unserer Topografie mit ausreichend Minuten-, Stunden- und Tagesausgleichsmöglichkeiten zu tun“, sagt Steinecker. Als große Herausforderung sieht er den saisonalen Ausgleich. „Wie bringen wir die große Last der Produktion von ungefähr März bis Oktober hinein in die Inversionswetterzeit des Herbstes und Sommer? Hier wird die chemische Speicherung Richtung Wasserstoff ein großes Thema werden. Und hier wird der Campus Wels der Fachhochschule Oberösterreich mit seiner Forschung ein gewichtiges Wörtchen mitreden“, erklärt Steinecker.

Erneuerbare Energiegemeinschaften

Am Podium war auch Dr. Gerhard Dell vom Energiesparverband OÖ. Er berichtet von einer großen Welle an Menschen, die sich aktiv an der Energiewende beteiligen. Etwa als Mitglied einer - regional begrenzten - Erneuerbaren Energiegemeinschaft, in der gemeinsam Strom erzeugt, gespeichert und verbraucht wird. „Das ist eine tolle Chance, dass viele Menschen an der Energiewende teilhaben können. Und als Mitglied einer solchen Energiegemeinschaft kann ich von den rund 21 Cent für eine Kilowattstunde Strom bis zu 5,5 Cent einsparen. Also gibt es hier auch einen finanziellen Anreiz“, erklärt Dell.

Ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Energiewende und gleichzeitig eine große Herausforderung ist für Dell die effizientere Bereitstellung von Energiedienstleistungen. „Dafür braucht es Technologie, Intelligenz, Forschung und Information. Dann können wir diese berechtigen Energiedienstleistungen wie Strom, Wärme oder Mobilität mit viel weniger Primär-Energieeinsatz bereitzustellen. Ein Verzicht als Bürger ist für die angestrebte Transformation dann nicht notwendig“, ist Dell überzeugt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /