Drei neue Gesellschafter für Wasserstoffunternehmen H2Nord

Zu sehen ist das Logo von H2Nord.Grafik: H2Nord
Das ostfriesische Wasserstoffunternehmen H2Nord hat drei neue Gesellschafter. Die Spedition Weets, Hinrich Folkerts Landhandel und die AG EMS wollen sich durch die Beteiligung eine Versorgung mit Grünem Wasserstoff aus der Region sichern.

Die neuen Gesellschafter positionieren sich mit dieser Entscheidung frühzeitig, um an der steigenden Wertschöpfung im Wasserstoffsektor teilzuhaben. H2Nord erhält umgekehrt drei weitere wichtige Ankerkunden in der Region. Tankstellenbetreiber Score ist bereits beigetretener Gesellschafter und fungiert als wichtiger Vertriebspartner. Mit dem Energiepark Emden als Basis für die Erzeugung wollen die Partnerunternehmen ein regionales Wasserstoff-Ökosystem aufbauen, das ausschließlich Wind- und Solarenergie aus Ostfriesland nutzt.

Die neuen Gesellschafter planen bereits konkrete Schritte, um ihre Flotten auf Wasserstoff umzustellen. Das Familienunternehmen Hinrich Folkerts Landhandel will bis Ende 2023 die erste seiner drei Sattelzugmaschinen auf Wasserstoff umrüsten lassen. Mit seiner Nutzfahrzeug-Flotte beliefert Folkerts Landhandel Kunden vom westlichen Ostfriesland bis zum Weser-Ems-Gebiet unter anderem mit Getreide, Saatgut und Düngemitteln.

Die Emder Spedition Weets GmbH will ab 2023 nach und nach ihre rund 70 Diesel-Lkw auf emissionsfreie Antriebe umrüsten. Firmengründer Jakob Weets, der selbst viele Jahre Lkw fuhr, baute die Spedition seit 1985 zu einem Unternehmen mit 500 Beschäftigten aus. Gute und zukunftssichere Arbeitsplätze sind ihm wichtig. Er setzt dafür auf direkte Arbeitsverträge, Ausbildung im Unternehmen und nachhaltige Antriebe.

Die Rederei AG EMS hat bereits mehrere Schiffe mit einem alternativen LNG-Antrieb im Linienverkehr nach Borkum und Helgoland im Einsatz. Langfristiges Ziel jedoch ist, den Antrieb auf grünen Wasserstoff umzustellen. Geprüft wird auch eine maritime Wasserstofftankstelle am „Port Knock“, einer für die Offshore-Logistik zentralen Landemole in unmittelbarer Nähe zu Emden. „Wir sind im Weltnaturerbe Wattenmeer unterwegs, einem ebenso einzigartigen wie sensiblen Fleckchen Erde, das wir bewahren müssen. Daher warten wir nicht auf Klimaziele, sondern setzen auf modernste Technik und innovative Projekte. Antriebe mit Grünem Wasserstoff bieten die Chance, besonderes leise und sauber zu sein. Das ist gut für das Klima, das Wattenmeer und unsere Fahrgäste haben ein gutes Gefühl“, sagt Bernhard Brons, Vorstand der AG EMS.

H2Nord plant Grüne Wasserstofflogistik für ganz Ostfriesland bis 2023

Die H2Nord will in Ostfriesland schrittweise eine Wertschöpfungskette für Grünen Wasserstoff von der Erzeugung bis zur Tankstelle aufbauen. Baubeginn für die Infrastruktur soll Anfang 2023 sein, Mitte 2023 sollen die Anlagen in Betrieb gehen.

Vertriebsleiter Eugen Firus erklärt: „Wir sind davon überzeugt, dass grüne Energie dort umgewandelt werden muss, wo sie entsteht und die Abnehmer vorhanden sind. Mit dem Beitritt der neuen Gesellschafter wird offensichtlich, dass das zu einer Win-Win-Situation führt. Die H2Nord gewinnt lokale Ankerkunden für den Aufbau ihres Geschäfts. Die neuen Gesellschafter erhalten im Gegenzug eine hundertprozentige Versorgungssicherheit für grünen Wasserstoff aus der Region. So werden sie perspektivisch auch besser gegen die Preiskapriolen an den Energiemärkten gewappnet sein.“

9.11.2021 | Quelle: GP Joule | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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