© Diego Delso
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Drei Atomreaktoren gehen in Deutschland endgültig vom Netz

In Deutschland schreitet Atomausstieg weiter voran, die Energiewende ist nicht mehr aufzuhalten

Mit 31. Dezember 2021 gehen die Atomreaktoren in Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen in Deutschland endgültig vom Netz. "Damit schreitet der deutsche Atomausstieg weiter voran und wird 2022 abgeschlossen, während in vielen Ländern Europas noch nicht erkannt wurde, dass die Atomindustrie ein Auslaufmodell ist", sagt Martin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher der Grünen.

Vor 20 Jahren hat man in Frankreich mit dem European Pressurized Water Reactor (EPR) erklärt, dass nun ein neues Zeitalter in der Atomindustrie eingeläutet wird. Doch man hat es in 13 Jahren in Frankreich nicht geschafft, einen funktionierenden EPR-Reaktor in Betrieb zu nehmen. In den letzten zehn Jahren wurde in Frankreich gar kein Reaktor in Betrieb genommen. Nun steht man vor einem veralteten Kraftwerkspark und verspricht mit Small Modular Reactors (SMR) einen neuen Aufschwung. "Dabei werden diese Reaktoren viel teurer sein, das Unfallrisiko durch mehr Standorte erhöhen und für die Energiewende zu spät kommen. Ich kann daher nicht nachvollziehen, warum man in Belgien nun den für 2025 geplanten Atomausstieg nochmals in Frage stellt und wünsche mir, dass der Atomausstieg so konsequent fortgesetzt wird, wie in Deutschland", betont Litschauer.

"Atomenergie hat in der Taxonomie, einem Label für Nachhaltigkeit, nichts verloren. Diese Diskussion muss endlich beendet werden, damit wir uns mit aller Energie und auch dem Investkapital zu 100 Prozent der Energiewende auf Basis Erneuerbarer Energie widmen können. Diese kann viel schneller und viel günstiger erreicht werden. Die Atomindustrie hat bereits genug Leid und Atommüll hinterlassen. Es ist höchste Zeit, dass wir dieses Kapitel endgültig beenden", hält der Anti-Atom-Sprecher der Grünen fest.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /