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Ukraine-Krieg und alte ukrainische Atomkraftwerke

In der Ukraine sind derzeit an vier AKW-Standorten 15 überalterte, gefährliche Reaktorblöcke mit einer installierten Gesamtleistung von 13,8 Gigawatt in Betrieb.

In der Ukraine stehen auch die abgeschalteten Tschernobyl-Reaktoren. Sie erinnern an die grenzüberschreitenden Gefahren und Risiken, die von Atomkraftwerken schon im Frieden ausgehen. Im Kriegsfall potenziert sich das Risiko der sogenannten friedlichen Nutzung der Kernenergie.

Ein Cyber-Angriff, ein dummer Fehler in einem dummen, völkerrechtswidrigen Krieg, ein Beschuss oder ein Terroranschlag auf die laufenden AKW in der Ukraine könnte das Inferno des Krieges ins Unermessliche steigern.

Depositphotos | fotokon | Blick vom Dach des 16-stöckigen Mehrfamilienhauses in der Stadt Pripyat im Hintergrund das Kernkraftwerk.
Depositphotos | fotokon | Blick vom Dach des 16-stöckigen Mehrfamilienhauses in der Stadt Pripyat im Hintergrund das Kernkraftwerk.

Um die Nachzerfallswärme auch in Katastrophenfällen sicher abführen zu können, besitzen alle Atomkraftwerke Notkühlsysteme. Wenn diese, redundant angelegten Systeme bei einem Angriff, zum Beispiel mit einer panzerbrechenden Waffe versagen, kann es durch die steigenden Temperaturen zu einer Kernschmelze kommen. Wenn mehrere Kernbrennstäbe miteinander verschmelzen, verstärkt sich die Kettenreaktion und es kommt zu einer enormen unkontrollierten Aufheizung. Hält das Reaktorgebäude nicht stand oder tritt eine größere Menge radioaktiver Stoffe aus, wird vom Super-Gau gesprochen. In jedem der 15 ukrainische Atomreaktoren entsteht pro Jahr und Megawatt elektrischer Leistung die kurz- und langlebige Radioaktivität einer Hiroshima-Bombe.

Am ukrainischen Atomkraftwerks-Standort Saporischja stehen sechs Reaktoren. Diese haben eine elektrische Nettoleistung von jeweils 950 Megawatt. Alleine an diesem Standort entsteht jährlich also die kurz- und langlebige Radioaktivität von 5700 Hiroshima-Bomben.

Während in der Ukraine Bomben explodieren, knallen bei Rüstungs- und Gas-Lobbyisten die Champagnerkorken und der Atom-Lobbyist Günther Oettinger nutzt den Krieg, um für die Gefahrzeitverlängerung von AKW zu werben.

Nur die zukunftsfähigen Energien, Wind und Sonne schaffen Unabhängigkeit und vermindern die Gefahren der Kriege. Wir sollten darauf hinwirken, dass aus dem lokalen Krieg in der Ukraine kein Atom- und Weltkrieg wird. Er wäre für die Menschheit der letzte Krieg.

Quelle

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein 2022

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