Nahwärmenetz mit Sonne und Holz für Marienthal im Ahrtal

Eine Wärmeleitung noch freiliegend umgeben von Erde.Foto: struvictory / stock.adobe.com
Ein Nahwärmenetz soll für den Wiederaufbau im Ahrtal zum Einsatz kommen.
Während der Flutkatastrophe im letzten Sommer war der Ort Marienthal an der Ahr schwer getroffen worden. Nun realisiert eine Bürgerenergiegenossenschaft im Rahmen des Wiederaufbaus ein Nahwärmenetz mit Solarthermie und Holzpellets.

Die Ortschaft Marienthal im Ahrtal baut ein Nahwärmenetz mit Sonne und Holz für die künftige Wärmeversorgung. Dafür hat sie nun eine Förderung aus Mitteln der EU erhalten. Wie das Umweltministerium des Landes Rheinland-Pfalz mitteilte, überreichte Landesumweltministerin Katrin Eder den Förderbescheid über 680.000 Euro. Empfänger ist demnach die Bürgerenergiegenossenschaft EEGON. Das Geld stammt aus dem Programm REACT-EU, das innerhalb bestehender Förderstrukturen Mittel für Investitionen, die zum Übergang zu einer digitalen und grünen Wirtschaft beitragen, bereitstellt.

Die rund 100 Einwohner:innen in Marienthal seien von der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer besonders stark betroffen worden. Fünf Menschen hätten in der Flutnacht ihr Leben verloren. Ferner seien alle Häuser bis ins erste Stockwerk überflutet gewesen. Diese seien mittlerweile aber bis auf die Wandsteine entkernt. Das bedeutet, dass auch die Heizungsanlagen zerstört wurden, die zumeist mit Heizöl liefen.

Fernwärme mit Solarthermie und Biomasse

Der für den Ort verantwortliche Gemeinderat in Dernau habe sich daher für ein Wärmenetz ausgesprochen. Dieses soll künftig mit Pellets in Verbindung mit Solarenergie und Pufferung die Bürger:innen mit Wärme versorgen. Diese gestalten so den Wiederaufbau klimagerecht. Fernwärmenetze mit Solarthermie und Holzfeuerung sind inzwischen auch in ländlichen Kommunen vor allem in Deutschland und Österreich dutzendfach erprobt.

Die Bürgerenergiegenossenschaft EEGON soll den Bau und Betrieb in Marienthal übernehmen. „Der Zusammenhalt im Dorf berührt mich sehr. Der Tatendrang und die Zuversicht der Menschen stecken an. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich ihr Vorhaben, nahezu CO2-frei zu heizen, unterstützen kann. Die Erzeugung von Wärme verursacht deutschlandweit etwa 40 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen. Dem setzen die Marienthaler etwas entgegen“, so Eder.

3.3.2022 | Quelle: Ministerium für Klima, Umwelt, Energie und Mobilität, Rheinland-Pfalz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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