Qualifizierung für Erneuerbare in der Lausitz läuft an

Windräder in flacher Landschaft auf braunem Boden vor Wolken.Foto: Jörg Neufeld / stock.adobe.com
Windräder in der Lausitz: erneuerbare Energien sollen in der Kohleregion den Strukturwandel anstoßen in Richtung Wasserstoff und PtX.
Um den Strukturwandel in der Lausitz voranzubringen, bemüht sich die Energiewirtschaft um Weiterbildung und Qualifizierung. So sollen aus den heutigen Kohlekumpel Fachkräfte für erneuerbare Energien werden.

Die Energiewirtschaft will die Qualifizierung für erneuerbare Energien in der Lausitz stärken. Dafür haben die Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG), die Vereinigung für Betriebliche Bildungsforschung e.V. (IBBF) und der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) den „Qualifizierungsverbund in der Lausitz für Erneuerbare Energien“ (QLEE) gegründet. Der Qualifizierungsverbund hat das Ziel, den Strukturwandel in der Lausitz zu begleiten. Zudem will er Unternehmen in der Region durch bedarfs- und zielgruppengerechte Angebote zu Fort- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten neue wirtschaftliche Chancen eröffnen.    

Das gemeinsame Projekt erhielt zum Jahresende 2021 ferner die Förderzusage aus dem STARK-Programm der Bundesregierung. Dieses Programm fördert Projekte, die den Transformationsprozess zu einer ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltigen Wirtschaftsstruktur in den Kohleregionen unterstützen. Nun haben die Projektinitiatoren erste Maßnahmen für den Aufbau des Qualifizierungsverbunds auf den Weg gebracht. Sie wollen regionalen Unternehmen auf der Basis fundierter Qualifizierungsangebote dabei helfen, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dazu zählt außerdem, die dafür nötigen Berufsbilder zu strukturieren und über die sich stetig verändernden regulatorischen Rahmenbedingungen aktuell informiert zu sein.

Modellregion für Europa

Das gemeinsame strategische Ziel sei der Aufbau eines funktionierenden regionalen und branchenspezifischen Qualifizierungsverbundes. Dieser soll Unternehmen der Region und ihre Beschäftigten mit Weiterbildungen zur Bewältigung des Strukturwandels unterstützen. Qualifizierungsmöglichkeiten betreffen zum Beispiel die Stromerzeugung und in die Übertragung und Speicherung von Energie. Damit wollen die Initiatoren die Fachkräfteentwicklung und -bindung in der Lausitz unterstützen. Darin liege auch die Chance, die Region wirtschaftlich neu aufzustellen und als Zukunfts- und Modellregion für ganz Europa zu etablieren.

„Unser Energieunternehmen ist einer der größten Ausbildungsbetriebe in Brandenburg und Sachsen. Wir betreiben in Lübbenau seit vielen Jahren ein Qualifizierungszentrum zur Fort- und Weiterbildung mit einem speziellen energiewirtschaftlichen Fokus. Und wir befinden uns als Unternehmen selbst mitten im Wandel hin zu einem deutlich höheren Anteil an Erneuerbarer Energieerzeugung. Das sind Qualifikationen und Erfahrungen, die wir in den Qualifizierungsverbund mit einbringen werden“, erklärt LEAG-Personalvorstand Jörg Waniek.

Berufliche Perspektive in der Heimat

„Die Energiewende bietet breite Beschäftigungschancen. Uns ist es wichtig, dass die bisherigen Kohleregionen auch in der modernen erneuerbaren Energiewirtschaft starke eigene Wertschöpfungscluster behalten. Wir wollen deshalb den Beschäftigungstransfer unterstützen, damit Menschen in ihrer Heimat eine Zukunft finden“, so Wolfram Axthelm, Geschäftsführer Bundesverband Erneuerbare Energie.

„Um die Chancen des notwendigen Strukturwandels zu nutzen, benötigen die Beschäftigten neue Kompetenzen für veränderte und neue Tätigkeitsfelder“, sagt Dr. Michael Steinhöfel, Geschäftsführer des IBBF. „Durch eine bedarfs- und zielgruppengerechte Weiterbildung, die die aktuellen Anforderungen moderner Arbeitsplätze aufgreift und mit attraktiven Formaten umgesetzt wird, wollen wir die Beschäftigten für den Wandel fit machen und ihnen damit eine berufliche Perspektive in ihrer Heimat eröffnen.“ 

Der QLEE wird seinen Sitz in Lübbenau haben. Ein gemeinsames Webportal wird die Vernetzung der einzelnen Akteure unterstützen.

28.3.2022 | Quelle: LEAG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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