© Andrej Jakobčič
© Andrej Jakobčič

AKW-Neubau in Krsko: Ein Schritt zurück in die Energiesteinzeit

Auch der zweite Reaktor in Krsko wäre stark erdbebengefährdet

"Im Klimaschutz auf Atomenergie zu setzen, bedeutet das größtmögliche Risiko zu Scheitern in Kauf zu nehmen. Anstatt jetzt Milliarden in einen Atomreaktor zu stecken, der erst in frühestens elf Jahren Strom liefert, wäre es wirtschaftlich und sicherheitspolitisch deutlich sinnvoller, den Ausbau Erneuerbarer Energien voranzutreiben. Mit demselben Geld würde man mehr und deutlich früher sauberen Strom erzeugen können", kritisiert Martin Litschauer, Anti-Atomsprecher der Grünen, das Interesse Kroatiens am geplanten Neubau am slowenischen AKW Krsko.

Litschauer sieht noch weitere Argumente gegen einen zweiten Reaktor am Standort: "Das Atommüllproblem ist nach wie vor ungelöst, es gibt noch kein Endlager für das hochradioaktive Material. Die kroatische Regierung sollte ihrer Bevölkerung auch klar mitteilen, dass es ein Endlager am kroatischen Gebiet geben wird und dass mit einem zweiten Reaktor der Müllberg auf kroatischer Seite größer wird. Ich bin gespannt, wie sehr die Bevölkerung dann noch hinter dem Projekt stehen würde."

Litschauer verweist abschließend auf die Gefahren der Atomindustrie: "Ich habe gehofft, dass die Lage in der Ukraine, in der über Nacht Atomkraftwerke zu Kriegsschauplätzen wurden, ein Umdenken bewirkt. Ich bin irritiert, dass dem nicht so ist. Das AKW Krsko steht in einer roten Erdbebenzone. Deshalb fordere ich die slowenische und kroatische Regierung auch im Sinne der großen Erdbebengefahr auf, vom Bau eines zweiten Reaktors abzusehen."



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /