Sechstkleinste Kommune in NRW Vorreiter bei Erneuerbaren

Wiese mit Obstbäumen und dörflichen Häusern.Foto: Gemeinde Metelen/ Rika Brinkjans
Metelen im Münsterland ist zwar eine kleine Gemeinde, aber stark engagiert beim Klimaschutz.
Die Gemeinde Metelen in Nordrhein-Westfalen ist von der Agentur für Erneuerbare Energien zur Kommune des Monats März gewählt worden. Sie ist eine der kleinsten Gebietskörperschaften des Bundeslandes.

Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) hat mit Metelen die sechstkleinste Kommune des Landes NRW zur Kommune des Monats März 2022 gekürt. Wie die AEE mitteilte, produziere die Gemeinde mit Biomasse, Photovoltaik und Windenergie bis zu 430 Prozent des jährlichen, lokalen Strombedarfs. Die Ortschaft erstrecke sich ferner über eine Fläche von 40 Quadratkilometern. Der überschüssige Strom geht aktuell in die regionalen und überregionalen Verteilernetzte. Weitere Ausbaumaßnahmen für Erneuerbare Energien sind zudem in der Planung. So will die Gemeinde laut Klimaschutzplan 38 Prozent der CO2-Emissionen bis 2030 einsparen gegenüber 2010. Als langfristiges Ziel sind sogar 87 Prozent bis 2050 geplant. „Wenn die Wertschöpfungskette der Erneuerbaren Energien direkt und indirekt zu Vorteilen für Kommune und Bürger*innen führt, dann treffen hier mehrere positive Aspekte zusammen, die es zu unterstützen gilt“, betont Dr. Robert Brandt, AEE-Geschäftsführer.

Auch kleinste Kommunen sind in der Verantwortung, das Klima zu schützen und den Menschen den Klimaschutz näher zu bringen. Metelen ist mit 6500 Einwohnerinnen die sechstkleinste Gemeinde in NRW. Im gesamten Rathaus sind 25 Personen beschäftigt. Insofern ist man zufrieden, seit 2018 bereits eine volle Stelle in der Gemeindeverwaltung für den Klimaschutz geschaffen zu haben. „Ich selbst engagiere mich zusätzlich in den Gremien des Energieland2050 e.V. des Kreises und organisiere so die Entwicklung für die Klimaneutralität der Region mit“, verdeutlicht Bürgermeister Gregor Krabbe (CDU) und weist dabei auf die Wichtigkeit der überörtlichen Vernetzung der Akteur*innen hin. Das auch in kleinen Gemeinden eine Menge für den Klimaschutz und für Erneuerbare Energien getan werden kann, zeigt dieser aktive Ort im Münsterland.

Faulgas zur Strom- und Wärmeproduktion

Durch den Umbau des Baubetriebshofes der Gemeinde zu einem „energieautarken Betrieb“ haben EU und Land beschlossen, das Projekt zu fördern. Die Umstellung auf E-Arbeitsgeräte, E-Fahrzeuge, die thermische Nutzung der kommunalen Gehölze mit einer Hackschnitzelheizung sowie die energetische Sanierung des Gebäudes zeigen, dass nachhaltiges Arbeiten auch im handwerklichen Umfeld möglich ist. Das Abwasserwerk nutzt bereits über ein Blockheizkraftwerk (BHKW) das vorhandene Faulgas zur Strom- und Wärmeproduktion. In diesem Jahr wird zusätzlich eine PV-Anlage auf dem Gelände den Eigenstromverbrauch des Klärwerkes durch selbstproduzierten Strom weiter senken.

Der Bürger*innenwindpark „Haltern Moddefeld“ ist nur ein Beispiel für eine aktive Bürgerschaft. Dort sollen demnächst 50,4 Megawatt Strom erzeugt werden.  Bürger*innen aus Horstmar und Metelen erhalten hier die Möglichkeit, auf eine finanzielle Beteiligung am Bürgerwindenergieprojekt. Die „Wertschöpfung und Entscheidungskompetenz dauerhaft vor Ort behalten, statt Standorte an auswärtige Investoren zu vergeben“, lauten die Kernpunkte des Vorhabens.

30.3.2022 | Quelle: AEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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