© Ronny Overhate auf Pixabay
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GLOBAL 2000: Einigung bei Biodiversitäts-Strategie unabdingbar

Bund, Länder sowie Forst- und Landwirtschaft müssen endlich im Sinne aller Österreicher:innen an einem Strang ziehen

Die nationale Biodiversitäts-Kommission tagte am Donnerstag: Nach monatelanger, konstruktiver, gemeinsamer Arbeit fordert die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 die baldige Einigung auf eine starke Biodiversitäts-Strategie mit Zukunft und klar definierten Parametern, die auf Fakten und wissenschaftlichen Kenntnissen beruhen.

Das jüngst vom Präsidenten der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) verortete "grobe Foul gegen die Kompromissbereitschaft" ist nicht nachvollziehbar. GLOBAL 2000-Biodiversitätsexperte und Mitglied der Kommission Dr. Martin Wildenberg hält fest: "Das einzige grobe Foul ist bei der Landwirtschaftskammer zu suchen. Der aktuelle Entwurf wurde von der ursprünglichen Version bereits sehr zugunsten der Interessen der LKÖ abgeändert und jetzt trotzdem von ihnen selbst abgeschmettert."

Zwtl.: Vermeintliche Vorreiterrolle

"Die vermeintliche Vorreiterrolle Österreichs beim Artenschutz ist ein Mythos. Die [nüchternen Zahlen] (https://bit.ly/3DOBxWO), welche die Europäische Umweltagentur im Herbst 2020 veröffentlichte, zeigen: das Gegenteil ist der Fall! Über 80% der bewerteten Tier- und Pflanzenarten in Österreich weisen einen "mangelhaften" bis "schlechten" Zustand auf. Österreich belegt damit EU-weit den vorletzten Platz. Die Biodiversitäts-Strategie der EU, die auch Österreich umsetzen muss, zielt darauf ab, dies zu verbessern", konstatiert Martin Wildenberg.

"Alle Expertinnen und Experten, vor allem auch die Vertreter:innen der NGOs, waren sich einig, dass die österreichische Almwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leistet und geschützt werden soll. Das spiegelt sich auch in der Strategie wider. Dass dies nun anders dargestellt wird, ist leider wenig konstruktiv und umso überraschender", so Wildenberg weiter.

Ernährungssicherheit und Umweltschutz sind kein Widerspruch

Gerade beim Thema Ernährungssicherheit dürfen keine bewussten Falschinformationen verbreitet und mit Alarmismus zur allgemeinen Verunsicherung beitragen werden.

Die Ukraine-Krise offenbart, dass unser derzeitiges Landwirtschaftssystem abhängig von externen Inputs und nicht nachhaltig ist. Als Reaktion darauf sollten wir unsere Anstrengungen für ein gesundes, gerechtes, umweltfreundliches und zukunftsfähiges Ernährungssystem verstärken - und nicht aufgeben.

Einigung für eine lebenswerte Zukunft

GLOBAL 2000 sieht die Verabschiedung einer starken nationalen Biodiversitäts-Strategie nach wie vor als unabdingbar und gleichzeitig als große Chance, die ersten, notwendigen Schritte in eine artenreiche Zukunft zu gehen.

"Artenvielfalt ist die Basis für ein gutes Leben für alle. Es ist überlebensnotwendig, den katastrophalen Verlust der Artenvielfalt zu stoppen und unsere Natur zu schützen. Gerade die Landwirtschaft ist auf sie angewiesen. Wir müssen hier alle an einen Strang ziehen um unsere Natur zu erhalten!" fasst Martin Wildenberg abschließend zusammen.



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /