© Ministerin Gewessler beim Pressegespräch
© Ministerin Gewessler beim Pressegespräch

Ministerin Gewessler für mehr Windkraftausbau

Erneuerbare Energien müssen vehement ausgebaut werden- in allen Bundesländern- um unsere Klimaziele zu erreichen

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler präsentierte gestern mit dem ehemaligen CEO des Verbunds und Energieexperten, Wolfgang Anzengruber, und dem Geschäftsführer der IG Windkraft, Stefan Moidl, Maßnahmen für eine schnellere Energiewende.

Im Burgenland und in Niederösterreich gibt es seit Jahren mehr und mehr Windräder, Kärnten und die westlichen Bundesländer stehen im Gegenzug dazu auf der Bremse. Nun soll mit einem neuen Gesetz mehr Druck auf diese Bundesländer gemacht werden. Aber die Verhandlungen mit dem Koalitionspartner laufen noch.

Die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich und die Steiermark gehen voran- die westlichen Bundesländer haben im Gegensatz dazu noch keine Energieraumplanung. Kärnten hat gerade einen Windpark gestartet, in Salzburg, Tirol und Vorarlberg gibt es keine großen Windräder.

Klimaschutzministerin Gewessler will das nun ändern. Gestern stellte sie einen „Dreipunkteplan für schnellere Energiewende“ vor.

In jenen Bundesländern, die bereits eine Energieraumplanung haben, soll damit die Flächenwidmung ersetzt werden. Gibt es keine, so soll es in Zukunft möglich sein, trotzdem mit einer UVP starten zu können. Dann erfolgt eine Überprüfung des Standort im Genehmigungsverfahren auch ohne spezielle Widmung. Damit wird eine Beschleunigung erreicht. Wurde einmal geprüft, so reicht das aus, so die Ministerin.

An der Steigerung der Energiepreise sind der Ukraine-Krieg und fossile Brennstoffe schuld, so der Geschäftsführer der IG-Windkraft Stefan Moidl. Derzeit gibt es im Winter eine Versorgungslücke, die wir zu großen Teilen mit Strom aus Gas füllen. "Windenergie ersetzt direkt die Strommengen aus Gas, weil sie im Winter Strom erzeugen kann, so Moidl.

Die 3 Punkte nochmals im Detail:

1. Keine extra Widmung für Windkraftanlagen
2. Schnellere Verfahren für erneuerbare Energieanlagen
3. Energiewende soll zu einem besonders hohen öffentlichem Interesse werden


Das gesamte Pressegespräch:



Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) begrüßt den heute präsentierten Vorstoß zu einem Erneuerbaren Beschleunigungspaket. "Die EU hat mit dem kürzlich präsentierten REPowerEU Paket einiges vorgelegt. Nun gilt es auch in Österreich dazu konkret zu werden. Eine rasche Novellierung des UVP-Gesetzes kann wesentliche Pflöcke für eine neue Umsetzungsdynamik beim Ausbau der Erneuerbaren einschlagen!", hält Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) die Erwartungen der Branche fest.

Bei dieser Novelle sei es nun wichtig, auf jene Aspekte zu fokussieren, welche die Energiewende rasch voranbringen - nämlich die UVP-pflichtigen Produktionsanlagen und die Netzinfrastruktur.

Der Umweltdachverband meint zum geplanten Beschleunigungspaket für Erneuerbare: "Der Fast Track in die Zukunft muss naturverträglich sein!" und stellt fest, dass ein Beschleunigung von Genehmigungsverfahren ohne Einbußen für die Natur stattfinden muss.

Für die Erreichung der nationalen Energie- und Klimaziele ist der forcierte Ausbau des Ökostroms allerdings nur eine Komponente. "Wir verbrauchen viel mehr Energie, als ökologisch verkraftbar und notwendig ist. Egal wie ambitioniert - der Ausbau Erneuerbarer wird den Energiehunger unseres Landes nicht stillen können. Weitere Prämissen auf dem Weg in die Klimaneutralität sind deshalb wirksame Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs. Wir erwarten, dass die Bundesregierung rasch ein konkretes Programm in Aussicht stellt", so Franz Maier, der Präsident des Umweltdachverbands.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /