RWE testet schwimmende Windenergie-Anlage

Im Hafen von Bilbao haben RWE und Saitec Offshore Technologies eine schwimmende Windenergie-Anlage montiert und zu Wasser gelassen.Foto: Saitec Offshore Technologies
Der Stapellauf hat geklappt. Nun wartet die schwimmende Windturbine auf den Weitertransport.
Im Hafen von Bilbao haben RWE und Saitec Offshore Technologies eine schwimmende Windenergie-Anlage montiert und zu Wasser gelassen. Die Pilotanlage soll noch in diesem Sommer in einem Testfeld zwei Meilen vor der Küste installiert werden.

Saitec Offshore Technologies und RWE haben im Hafen von Bilbao den Stapellauf für eine schwimmende Windenergie-Anlage im Rahmen des gemeinsamen DemoSATH-Projekts durchgeführt. Das Pilotprojekt schreitet zügig voran und die Installation auf hoher See soll noch in diesem Sommer erfolgen. In den nächsten Monaten verlegt man das Unterseekabel. Dann kann man das schwimmende Fundament samt Windturbine zum Testgelände vor der baskischen Küste schleppen und mit Ankerleinen befestigen. Diese hat man bereits Ende April installiert. Anschließend kann man die schwimmende Windenergie-Anlage über das Unterseekabel ans Netz anschließen.

Zu Wasser gelassen hat man die schwimmende Windkraftanlage am Kai von Punta Sollana im Hafen von Bilbao im Norden Spaniens. Dort hatte man die katamaran-ähnliche Struktur zuvor aus vorgefertigten Modulen zusammengesetzt und mit einer Zwei-Megawatt-Turbine ausgestattet. Für ihren Stapellauf kam die DemoSATH-Struktur auf ein Halbtaucherschiff. Durch Fluten der Ballasttanks hat man dann das Schiff soweit abgesenkt, bis die DemoSATH-Struktur frei aufschwimmen konnte. Dann konnte man das schwimmende Fundament samt installierter Turbine mit Schleppern an den Kai bringen und dort befestigen.

„Jeder einzelne Schritt wurde von allen Beteiligten sorgfältig geplant und am Ende hat alles hervorragend geklappt“, sagt Araceli Martínez, Chief of Engineering bei Saitec Offshore Technologies. Es war erst Mal, dass das Unternehmen das Verladen und Zuwasserlassen mit der SATH-Technologie durchgeführt hat.

RWE sieht großes Potenzial für schwimmende Windenergie-Anlage

„Für uns bei RWE markiert es einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg, das weltweite Potenzial für Floating-Wind zu erschließen.“, sagt Martin Dörnhöfer, Leiter des Bereichs Floating Wind bei RWE Renewables. „Insbesondere in Ländern mit tieferen Küstengewässern wie den USA, Frankreich, Großbritannien, Norwegen und – natürlich – Spanien sehen wir großes Potenzial. Unser Ziel ist es, bis 2030 schwimmende Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von einem Gigawatt in Bau oder im Betrieb zu haben.“ Zusammen mit weiteren Pilotprojekten soll es DemoSATH ermöglichen, frühzeitig Erfahrungen für zukünftige Entwicklungen zu sammeln. „Die innovative Plattform auf Betonbasis erweitert unser Wissen über innovative, schwimmende Konzepte“, so Dörnhöfer.

Seit 2020 treiben Saitec Offshore Technologies und RWE Renewables gemeinsam das DemoSATH-Projekt voran. Das schwimmende Fundament samt der Zwei-Megawatt-Turbine kommt in einem Testfeld (BiMEP) zum Einsatz, das sich rund zwei Meilen vor der baskischen Küste befindet. Dort ist das Meer 85 Meter tief. Das SATH-Konzept ermöglicht die Vorfertigung von Betonbauteilen und verfügt über einen einzigen fixen Verankerungspunkt, sodass es sich nach Strömung, Wind und Wellengang ausrichtet. Ziel dieses Demonstrationsprojekts ist es, die Technologie im Hinblick auf ihre kommerzielle Nutzung für Offshore-Windparks in tiefen Gewässern zu testen.

RWE ist auch auf dem Gebiet der Offshore-Photovoltaik aktiv.

21.7.2022 | Quelle: RWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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