Manz stellt Marktbearbeitung für Dünnschicht-Photovoltaik ein

Manz stellt die Weiterentwicklung und die Marktbearbeitung für die CIGS-Dünnschicht-Photovoltaik-Technologie ein.Foto: Manz AG
Die Manz AG hat Verhandlungen mit einem chinesischen Vertragspartner beendet und nimmt Sonderabschreibungen im Solargeschäft vor. In der Folge stellt das Unternehmen die Weiterentwicklung und die Marktbearbeitung für die CIGS-Dünnschicht-Photovoltaik-Technologie ein.

Der Maschinenbauer Manz AG beendet die Verhandlungen mit dem chinesischen Kunden Chongqing Shenhua Thin Film Solar Technology Co., Ltd. über den Abschluss des Dünnschicht-Photovoltaik-Großprojekts CIGSfab. In diesem Zusammenhang nimmt das Unternehmen nicht zahlungswirksame Sonderabschreibungen in Höhe von 23,2 Millionen Euro auf einen Vertragsvermögenswert vor. Dies hat der Vorstand entschieden, nachdem heute auch in den finalen Verhandlungen mit dem Vertragspartner keine Einigung über den Abschluss des Projekts erzielt werden konnte.

Seit 2017 hatte die Manz AG für den chinesischen Partner das Photovoltaik-Großprojekt mit einem geplanten Gesamtauftragsvolumen von rund 218 Millionen Euro bearbeitet. Diese hat man auf Kundenwunsch im Dezember 2020 unterbrochen. Bis Ende 2020 hatte Manz Zahlungen in Höhe von rund 175 Millionen Euro erhalten, jedoch bis dato bereits Leistungen mit einem Gesamtwert von rund 198 Millionen Euro erbracht. Wie bereits im Rahmen des Geschäftsberichts 2021 sowie der Hauptversammlung 2022 ausführlich dargestellt, war der Vorstand bislang davon ausgegangen, dass der Kunde die damit verbundenen vertraglich noch ausstehenden Zahlungen erfüllen wird. Wider Erwarten konnte man bis heute jedoch keine einvernehmliche Lösung zwischen den Vertragsparteien herbeiführen. Deshalb verfolgt Manz nun das Ziel, über den gerichtlichen Weg die Ansprüche geltend zu machen.

Aufgrund der aus der heute getroffenen Entscheidung resultierenden Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung sowie vor dem Hintergrund des unerwartet starken Anstiegs der Rohstoff- und Energiekosten, eines veränderten Projektmix, anhaltender Herausforderungen in den globalen Lieferketten sowie gestiegener wirtschaftlicher Unsicherheiten bei Kunden der Manz AG, passt der Vorstand die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 an. Die angepasste Prognose will man am 4. August 2022 zusammen mit den Finanzkennzahlen für das erste Halbjahr 2022 veröffentlichen.

Keine Weiterentwicklung der Dünnschicht-Photovoltaik bei Manz

„Wir bedauern es sehr, dass wir keine einvernehmliche Lösung mit unserem chinesischen Vertragspartner erreichen konnten. Wir werden unsere Kräfte nun konsequent auf die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie in den Branchen Automobil & Elektromobilität, Batteriefertigung, Elektronik, Energie sowie Medizintechnik richten“, sagt Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender der Manz AG. „Entsprechend nehmen wir auch keine weiteren technologischen Entwicklungen im Bereich der CIGS-Dünnschicht Solartechnologie vor und haben die Marktbearbeitung eingestellt“.

29.7.2022 | Quelle: Manz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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