© Insa Hagemann / Greenpeace / Demo gegen Gasbohrprojekt vor Australien
© Insa Hagemann / Greenpeace / Demo gegen Gasbohrprojekt vor Australien

Uniper gefährdet Meere – jetzt auch mit deutschen Steuergeldern

Greenpeace-Aktive demonstrieren gegen zerstörerische Geschäfte des Energiekonzerns

Düsseldorf – Gegen ein Gasbohrprojekt mit fatalen Folgen für die Umwelt protestieren zehn Greenpeace-Aktive anlässlich der Veröffentlichung von Unipers Zwischenbericht vor der Konzernzentrale in Düsseldorf mit einem Banner “Uniper: Gasbohrungen gefährden Wale. Jetzt auch mit Steuergeldern” und einer drei Meter langen Walfigur. Die Umweltschützer:innen spielen Walgesänge ab, um auf die Zerstörung der artenreichen Meeresumwelt hinzuweisen, die das LNG-Projekt vor der australischen Westküste anrichten wird. Uniper ist vor kurzem durch den deutschen Staat vor der Pleite gerettet worden. Somit ermöglichen nun auch Steuergelder, dass Uniper das Meeresleben vor der Westküste Australiens gefährdet. „Unipers Pläne sind skandalös. Das australische Gas könnte erst ab 2026 geliefert werden, es hilft uns also nicht in der aktuellen Versorgungskrise. Dafür soll dennoch ein wichtiges Meeresgebiet zerstört werden”, sagt Till Seidensticker, Meeresexperte von Greenpeace. „Die Bundesregierung trägt nun Verantwortung bei Uniper und muss ihren Einfluss nutzen, um dieses gefährliche Projekt zu stoppen. Unsere Meere dürfen nicht weiter ausgebeutet und zerstört werden, sie brauchen dringend stärkeren Schutz.“

Das Gasbohrprojekt bedroht den Lebensraum von Walen und Haien, außerdem ist dort ein wichtiges Brutgebiet von Meeresschildkröten. Dieses Meeresgebiet mit Korallenriffen und Seegraswiesen hat eine einzigartige Artenvielfalt, doch durch das geplante Gasbohrprojekt können unzählige Meereslebewesen geschädigt oder getötet werden.
Greenpeace fordert: Uniper soll aus Gasbohrprojekt aussteigen

Uniper und RWE sind die Hauptabnehmer für das LNG aus dem Gasbohrprojekt der Woodside Energy Trading Singapore (Tochtergesellschaft des australischen Energiekonzerns Woodside) vor der Küste Westaustraliens. Laut Verträgen plant Uniper ab dem Jahr 2026 jährlich zwei Millionen Tonnen LNG von Woodside zu beziehen. Diese Menge würde den deutschen Durchschnittsbedarf für elf Tage decken. Greenpeace hat kürzlich mit einer Studie aufgezeigt, dass in Deutschland derzeit Überkapazitäten an LNG-Gas geschaffen werden. „Uniper darf nicht weiter in klimaschädliche LNG-Projekte investieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen mit aller Kraft verlängern”, so Seidensticker. „Es ist auch für Uniper höchste Zeit, die erneuerbaren Energien auszubauen.”

Uniper hat in seiner Halbjahresbilanz große Verluste ausgewiesen. Neben einer bestehenden Kreditlinie der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) von neun Milliarden Euro, ist der Staat im Juli als Aktionär eingestiegen und hält nun rund 30 Prozent der Anteile an Uniper.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /