Nationaler Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion: Forschung für Lastenmobilität

Im Projekt „H2GO – Nationaler Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion“ bündeln 19 Fraunhofer-Institute ihre Forschung und Entwicklung zur wirtschaftlichen Produktion von Brennstoffzellen für den Schwerlastverkehr.Foto: Fraunhofer / Stefan Zeitz
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing übergibt den Fördermittelbescheid an Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.
Im Projekt „H2GO – Nationaler Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion“ bündeln 19 Fraunhofer-Institute ihre Forschung und Entwicklung zur wirtschaftlichen Produktion von Brennstoffzellen für den Schwerlastverkehr.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat Berlin den Fördermittelbescheid über rund 80 Millionen Euro für das Projekt „H2GO – Nationaler Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion“ übergeben. H2GO bündelt die Aktivitäten von 19 Fraunhofer-Instituten mit dem Ziel einer signifikanten CO2-Reduzierung in der Lastenmobilität. Im Fokus stehen dabei Entwicklung und Rollout von industriellen Technologien zur wirtschaftlichen Produktion von Brennstoffzellen, vorrangig für den straßengebundenen Schwerlastverkehr. Die Gesamtkoordination des Forschungsverbundes mit den insgesamt fünf Teilverbünden liegt beim Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU.

„Die Allianz mit der Fraunhofer-Gesellschaft hebt die Entwicklung der Brennstoffzellenproduktion auf ein neues Level“, sagt Bundesverkehrsminister Wissing. „Mit unserer Förderung wollen wir dabei helfen, aus der erfolgreichen Forschung und Entwicklung marktfähige Produkte im Bereich der Brennstoffzellentechnologie zu generieren – und das möglichst im industriellen Maßstab.“

In technologischer Hinsicht bietet die Brennstoffzelle nach Ansicht der Fraunhofer-Gesellschaft im Vergleich zu den heutigen fossilen Antriebstechnologien ähnliche Volumen- und Gewichtszuladungen bei vergleichbaren Reichweiten und Tankzeiten. Damit bliebe Speditionen die heute gewohnte Flexibilität im Lkw-Einsatz erhalten. Gegenüber anderen emissionsfreien Antrieben seien Brennstoffzellenelektrische Fahrzeuge (FCEV) gerade im Schwerlastverkehr betriebs- wie volkswirtschaftlich und auch ökologisch wettbewerbsfähig. Einen erfolgreichen Markthochlauf vorausgesetzt, der für Wasserstoff Kostenparität zu fossilen Energieträgern schafft.

Industriepolitisch eröffnet Wasserstoff laut Fraunhofer-Gesellschaft die einmalige Chance, nicht nur den Klimaschutz zu fördern und die Energieversorgung auch im Mobilitätssektor breiter aufzustellen. Für den Produktionsstandort Deutschland kann er zusätzliche Wertschöpfung und damit ein umfangreiches, nachhaltiges und zukunftsfähiges Geschäftsfeld generieren. H2GO wird dazu beitragen, der deutschen Wirtschaft bedeutende Anteile am sich hochdynamisch entwickelnden globalen Brennstoffzellen-Markt zu sichern. Eine zügig aufgebaute Brennstoffzellen-Industrie kann so zu einem zentralen Kompetenzfeld deutscher Unternehmen werden.

Nationaler Aktionsplan Brennstoffzellen-Produktion soll Produktivität und Innovationskraft steigern

Der Aktionsplan ist darauf ausgerichtet, Industrie und Forschung zu einem starken Ökosystem für eine wirtschaftlich nachhaltige Brennstoffzellen-Produktion zu verbinden, um die Brennstoffzellen-Technologie für die Gesellschaft transparent, greifbar und nutzbar zu machen. H2GO wird der deutschen Industrie auf mehreren Ebenen Unterstützung zur Steigerung ihrer Produktivität und Innovationskraft bieten. So fächert ein eigens entwickeltes Framework mehrere Transferlinien mit verschiedenen maßgeschneiderten Modulen auf, die Grundlagen für eine Brennstoffzellen-Produktion enthalten. Unternehmen können an den bereitgestellten Informationen teilhaben und somit ihre Produktionselemente entwickeln. Außerdem werden auf Basis von virtuellen Abbildern der Produktionselemente digitale Pilotlinien aufgebaut. Diese sollen eine Hilfestellung für die effiziente Betrachtung der Wertschöpfungskette bieten. Auch für den Prozesshochlauf der zukünftigen Serienproduktion soll es Lösungsangebote geben. Dieses sollen helfen, die eventuellen Anlaufprobleme abzustellen, damit Unternehmen rasch eine fehlerfreie Produktion realisieren können.

H2GO umfasst außerdem viele Möglichkeiten, in Verbundvorhaben oder direkten Kooperationen Bemusterungen, Beistellungen, produzierende Forschung und gemeinsame Ausgründungen zu realisieren. Der Förderzeitraum reicht bis Ende 2025. Die Koordinierung der Förderung übernimmt die NOW GmbH. Für die Umsetzung ist der Projektträger Jülich (PtJ) zuständig.

14.9.2022 | Quelle: Fraunhofer IWU | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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