© Alex Norris - Sojabohne
© Alex Norris - Sojabohne

Donau Soja feiert 10 Jahre-Jubiläum mit Festveranstaltung in Wien

Europäische Eiweißwende verändert Herstellung und Nutzung von Proteinen

Wien - Donau Soja verbindet Europa Bohne für Bohne, und das seit 2012. „Wir wollten einen Verband von progressiven Unternehmen gründen, unter Einbindung der Zivilgesellschaft, mit dem Ziel einer europäischen Eiweißwende“, erinnert sich Donau Soja-Präsident Matthias Krön an die Anfangszeit. Vor 10 Jahren gründete der gebürtige Salzburger gemeinsam mit engagierten Gleichgesinnten die Organisation Donau Soja. Die große Aufgabe: die europäische Eiweißwende und als erster Schritt die Veränderung der Soja-Kette. Mit einer großen Festveranstaltung am 29. und 30 September 2022 feiert Donau Soja in Wien nun seine ersten zehn Jahre und den Aufbruch zu einem neuen europäischen Multi-Crop Label!

Die Eiweißwende bedeutet breite Umstellungen in der Herstellung und Nutzung von Proteinen: nachhaltige und verantwortungsbewusste Importe, höhere Produktion von Körnerleguminosen in Europa, verbesserte Nutzung bestehender und neuer Proteinquellen, höhere Effizienz bei der Proteinnutzung sowie gesündere und nachhaltigere Ernährung. Gleichzeitig wird Soja immer mehr zur europäischen Pflanze. Die Sojaernte 2022 in Europa wird voraussichtlich knapp 10 Millionen Tonnen betragen – auf historisch hoher Anbaufläche von 4,6 Millionen Hektar. Vor 10 Jahren, rund um die Gründung von Donau Soja, waren die Werte etwa halb so hoch. 4,5 Millionen Tonnen auf 2,6 Millionen Hektar in ganz Europa.
Nach 10 Jahren Donau Soja gibt es viel zu feiern:

• Mehr als 1 Million Tonnen Donau Soja-/Europe Soya-zertifizierte Sojabohnen;
• 10% der europäischen Sojaproduktion nach den Donau Soja-Standards zertifiziert;
• Mehr als 300 Mitglieder in 30 Ländern;
• Über 10.000 Sojabauern und -bäuerinnen bauen Donau Soja/Europe Soya zertifiziertes Soja an;

Die Vorteile einer starken europäischen Proteinversorgung sind klar: Für die Produktion tierischer Lebensmittel in Europa werden große Mengen Sojafuttermittel importiert, deren Anbau mit der Zerstörung von Wäldern und anderer wertvoller Ökosysteme verknüpft ist. Die Folge sind hohe CO2- Emissionen. Bis zu 50% dieser Belastungen können laut einer Studie von SERI durch europäisches Soja vermieden werden. Österreichs EierproduzentInnen machen es vor: Seit der Umstellung auf Donau Soja im Tierfutter 2013 haben sie bereits 1 Million Tonnen CO2 vermieden.

Für den Anbau von Hülsenfrüchten ist auch kein teurer Stickstoffdünger nötig, die Fruchtfolge wird erweitert, Probleme mit Schädlingen und Pflanzenkrankheiten werden reduziert. Europa hat derzeit nur 5 Prozent Hülsenfrüchte in der Fruchtfolge. Bohnen, Erbsen oder Linsen stehen selten auf den Feldern. Neben den Vorteilen für die Landwirtschaft ist Soja auch für die menschliche Ernährung ein Geschenk. Die Bohne ist im Hinblick auf die Menge und Ausgewogenheit der essentiellen Aminosäuren den meisten anderen Kulturpflanzen überlegen.
Donau Soja ist ein internationaler gemeinnütziger Verein mit Hauptsitz in Wien (Österreich) und Regionalbüros in Novi Sad (Serbien), Kyiv (Ukraine) und Chişinău (Moldawien) sowie einer Vertretung in Bukarest (Rumänien). Gentechnikfreiheit, Rückverfolgbarkeit, regionaler Anbau und nachhaltige Produktion (keine Landnutzungsänderung!) sind die Kernkriterien der Qualitätszeichen Donau Soja und Europe Soya. „Soja ist in der europäischen Landwirtschaft längst eine etablierte Pflanze, genauso wie Tomate und Kartoffel”, so Matthias Krön.
„Wir haben die ersten 10 Kilometer unseres Marathons hinter uns und wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln“, meint Matthias Krön. „Wir müssen vorhandene landwirtschaftliche Flächen nutzen, um neue Versorgungsketten aufzubauen, die die Ernährungssicherheit gewährleisten und die Widerstandsfähigkeit Europas stärken.“ Krön kündigt deshalb einen neuen Multi-crop Standard an, als Ausweitung der Donau Soja/Europe Soya Standards auf weitere landwirtschaftliche Produkte. Gleichzeitig werden Marktplayer unter dem Dach von “Fields of Europe” bestehende Gütesiegel und Zertifizierungen mit wenig Aufwand zusammenführen können, zu einem gemeinsamen europäischen Label. Der Nutzen für KonsumentInnen: eine nachvollziehbare Auszeichnung von landwirtschaftlichen Produkten europäischer Herkunft.

Mit Donau Soja feiern Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Klimaschutzministerin Eleonore Gewessler sowie eine große Zahl an internationalen ExpertInnen, von der Trendforscherin Hanni Rützler (Keynote am 30.9.) zum slowakischen Tofu-Pionier Jakub Lunter (Alfa Bio), von der Expertin der European Plant-based Foods Association ENSA zu VertreterInnen des europäischen Lebensmittelhandels und Soja-VerarbeiterInnen gemeinsam mit Interessensvertretungen wie UFOP, FERN, ARGE Gentechnik-frei und VLOG.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /