Verbandsgemeinde Weilerbach: Meilenstein-Programm motiviert Bürger:innen zum Klimaschutz

Weilerbach hat sich auf den Weg zum „Zero Emission Village“ gemacht und belohnt die Bürger:innen mit einem Meilensteine-Programm.Foto: Verbandsgemeinde Weilerbach
Plaketten für die Bürgerschaft.
Die Verbandsgemeinde Weilerbach belohnt das Engagement der Bürger:innen für den Klimaschutz mit einem Meilenstein-Programm. Über ein Punktesystem vergibt die Kommune finanzielle Zuschüsse.

Weilerbach hat sich auf den Weg zum „Zero Emission Village“ gemacht. Dabei stehen kommunale Förderprogramme und die Ansprache der Bürgerschaft im Zentrum. Acht Ortschaften im Landkreis Kaiserslautern gehören der Verbandsgemeinde an, insgesamt knapp 15.000 Menschen leben dort. Über eine Punktesystem vergibt die Gemeinde finanzielle Zuschüsse, etwa für

  • vorbildliche Sanierungen im Gebäudebestand (Effizienzhäuser und Einzelmaßnahmen)
  • energiesparende Anlagentechnik, Nutzung Erneuerbarer Energien und Kraftwärmekopplung sowie intelligente Anlagensteuerung
  • kleine Nahwärmenetze
  • vorbildliche Neubauten
  • Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher
  • rein elektrisch betriebene Kraftfahrzeuge sowie BAFA-geförderte Hybridfahrzeuge in Kombination mit Eigenstromproduktion
  • Innovationen, zum Beispiel kleine Windkraft, Speichertechnologien

Zum Juli des vergangenen Jahres hat man die Vergabekriterien zuletzt angepasst. Mit Rücksicht auf das Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die damit verbundene Einführung der neuen Bundesförderung energieeffizienter Gebäude (BEG) bei den Förderprogrammen des Bundes, an die das Meilenstein-Programm größtenteils eng gekoppelt ist. Seither können unter anderem Vermieter:innen, die selber nicht in Weilerbach wohnen, und Besitzer von Nichtwohngebäuden Fördermittel erhalten.

Plaketten für die Hauswand

30.000 Euro stehen jährlich dafür im Haushalt von Weilerbach bereit. Mehr als 140 Meilenstein-Punkte haben die Bürgerinnen und Bürger in der Verbandsgemeinde mit ihren Projekten im laufenden Jahr erzielt, sodass durchschnittlich auf jeden gut 220 Euro entfallen. Und neben der finanziellen Anerkennung winkt für den Beitrag zu den „Zero Emission Village“-Zielen die Teilnahme an einem Fest und als Lohn eine die „Meilenstein“-Plakette, die die Bürger:innen an ihrem Haus anbringen können. Die „Meilensteine“ gibt es bereits seit 2014, insgesamt 209 wurden bisher verliehen.

Bei der Vision vom „Zero Emission Village“ stehen in Weilerbach neben dem Themenfeld Mobilität vor allem Gebäudesanierung und -effizienz im Mittelpunkt. Die Verbandgemeinde Weilerbach hat das Ziel formuliert, den Gesamt-Energieverbrauch in der Verbandsgemeinde um 40 Prozent zu verringern und auf erneuerbare Energien umzustellen. Sie rät deshalb Hausbesitzer:innen zu einer umfassenden energetischen Sanierung. Die Investition sei „in mehrfacher Hinsicht lohnend“, heißt es in dem Appell, denn ein vergleichbarer finanzieller Aufwand wie für die Sanierung falle „ohne Dämmung ohnehin über die nächsten 10 bis 20 Jahre für vermeidbare Energiekosten“ an.

Erfolgreiche Projekte dokumentiert

Die Erfolgsgeschichte ihrer Klimaschutz-Bemühungen listet die Weilenbach anhand von Beispielen in ihrer Broschüre „Du bist Zero Emission Village“ auf. Zehn ganz besondere Projekte werden darin im Detail vorgestellt, sowie kleine Fotos von circa 150 Projekten. Jedes Projekt, das im Kleinen zeigt, dass die große Vision vom „emissionsfreien Dorf“ umsetzbar ist, bekommt die Auszeichnung. Einige Beispiele: 

  • 2 Windparks (insgesamt 16 MW)
  • 5 Nahwärmenetze (insgesamt 350 Gebäude), 8 kleine Nahwärmenetze
  • 9 große Photovoltaikfreiflächenanlagen/ große PV-Dachanlagen (insgesamt 10 MW)
  • 62 Sanierungen mit einer Einsparung > 50 Prozent
  • 27 Neubauten (Passivhaus oder Energiegewinnhaus)
  • 1 Bebauungsplan
  • 39 zu 100 Prozent erneuerbar versorgte Gebäude (Holz, Sonne, Biogas, Speichertechnologien, Wärmepumpen)
  • 5 Blockheizkraftwerke (davon 1 Biogas und 2 Klärgas)

„Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern“, zitiert Bürgermeister Ralf Schwarm in diesem Zusammenhang ein afrikanisches Sprichwort. „Wir alle können mit unserem noch so kleinen Beitrag am Ende vieles gemeinsam erreichen und dafür sorgen, dass sich die Welt in die richtige Richtung verändert.“

29.11.2022 | Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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