Zertifizierte Solarwärmeausbildung gewinnt Energy Globe.

Idee, Umsetzungskonzept und Breitenwirkung der „Zertifizierten Solarwärmeausbildung“ überzeugten die hochkarätige Fachjury

Neben dem Sieg in der Einzelkategorie ‘Feuer’ hat die Initiative ‘Zertifizierte Solarwärmeausbildung’ auch den Gesamtsieg bei der diesjährigen Vergabe des ‘Energy Globe Styria Award’ errungen. Bei der regionalen Stufe des internationalen ‘Energy Globe Award’ überreichten Umweltlandesrat Ing. Manfred Wegscheider und Wohnbaulandesrat Johann Seitinger die begehrten Trophäen an die Vertreter des Projektteams Ing. Christian Fink (verantwortlicher Projektleiter) und Ing. Ewald Selvička (Geschäftsführer von AEE INTEC). Die Zertifizierte Solarwärmeausbildung wird österreichweit angeboten und ist Teil des erfolgreichen klima:aktiv Programms solarwärme, das von den Institutionen AEE INTEC, arsenal research und dem Verband Austria Solar durchgeführt wird.

Zielgruppe, Inhalte und Erfolge der ‘Zertifizierten Solarwärmeausbildung’

Im Jahr 2004 wurde die ‘Zertifizierte Solarwärmeausbildung’ mit der Zielsetzung gestartet, Experten auszubilden, die in der Lage sind, sowohl komplexere solare Kombianlagen (Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung) als auch größere Solarsysteme in neuen Anwendungsbereichen kompetent zu beraten, zu planen und die Verantwortung für die Umsetzung auf höchstem Qualitätsniveau zu übernehmen. Nach vier Jahren haben aktuell 455 Techniker (Heizungstechniker, Haustechnikplaner, planende Installateure) die 64 Unterrichtseinheiten (8 Tage) umfassende Ausbildung inkl. mündlicher und schriftlicher Prüfung, absolviert.
Die hohe Absolventenrate (knapp 25% aller österreichischen Installationsbetriebe beschäftigt bereits einen Absolventen der Ausbildung!) hat auch entscheidende Auswirkungen auf den Markt. Einerseits leisten die Absolventen entscheidende Beiträge zur Marktentwicklung, wie die beinahe Verdopplung der in Österreich im Jahr 2007 installierten Kollektorfläche im Vergleich zum Jahr 2004 eindrucksvoll zeigt. Andererseits konnte auch die Anlagenqualität durch das Zutun der Absolventen deutlich gesteigert werden, was Untersuchungen in Kärnten, der Steiermark und Vorarlberg deutlich unterstreichen.

Die Personenzertifizierung als sichtbares Qualitätslabel

Um die erworbene Kompetenz auch am Markt (für Endkunden, Investoren, Mitbewerber, etc.) als Qualitätslabel sichtbar zu machen, wurde eine staatliche Personenzertifizierung für Absolventen ins Leben gerufen. Diese Personenzertifizierung unterliegt den Kriterien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit und beinhaltet für die Ersterlassung des Zertifikats neben der positiven Prüfungsablegung auch den detaillierten Nachweis, das erlangte Know-how auch bereits in mindestens drei größeren Solarwärmeanwendungen umgesetzt zu haben. Je nach Geschäftsfeld dürfen sich die Absolventen mit nachgewiesener Expertise nun ‘Zertifizierter Solarwärmeplaner’ oder ‘Zertifizierter Solarwärmeinstallateur’ nennen. Rund 175 Absolventen haben bisher auch den letzten Schritt zur Etablierung eines sichtbaren Qualitätslabels, einer staatlichen Personenzertifizierung, gesetzt.
Die schlussendlich zertifizierten Solarexperten sind auf Österreichs umfassendster Solarwebsite www.solarwaerme.at prominent gelistet und können dort über ein komfortables Suchsystem mittels Postleitzahlen österreichweit ausgewählt werden.

Großes nationales als auch internationales Interesse an der ‘Zertifizierten Solarwärmeausbildung’

Die Nachfrage nach der Ausbildung ist ungebrochen groß, wie die fünf bereits für das Frühjahr 2009 terminisierten Kurse in Österreich zeigen. Neben diesen öffentlich zugänglichen Kursen im Bereich der klassischen Erwachsenenbildung, gibt es zusätzlich großes Interesse von Unternehmen, Kurse exklusiv zu buchen.
Auch international ist die ‘Zertifizierte Solarwärmeausbildung’ aus Österreich stark nachgefragt. So gibt es bereits großes Interesse vom Schweizer Solarverband, aus Deutschland sowie aus Norditalien, die Ausbildung unmittelbar zu übertragen. Auch die Länder Polen, Ungarn, Slowenien und Süditalien haben Interesse an einer teilweisen Übertragung bzw. Anpassung der Inhalte an die spezifischen Erfordernisse bekundet. Aufgrund des großen internationalen Interesses wird mittelfristig die Etablierung eines europäischen Zertifikats nach EU-Richtlinien angestrebt.

Die ‘Zertifizierte Solarwärmeausbildung’ ist Teil des klima:aktiv Programms solarwärme, das von den Institutionen AEE INTEC, arsenal research und Verband Austria Solar durchgeführt wird.

GastautorIn: Ewald Selvička für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /