© Grüne NÖ
© Grüne NÖ

Kerschbaum: Werden ÖstereicherInnen in Sachen Anti-Atompolitik für dumm verkauft?

Dukovany und die Stromautobahn

30 Jahre nach der Volksabstimmung in Zwentendorf verkündet ein hoher Vertreter der CEZ anlässlich des "Reuters Central European Investment Summit" in Wien, dass Dukovany ausgebaut und die Umweltverträglichkeitsprüfung bereits in 2 Monaten starten soll. Entfernung von Zwentendorf: 120 km! "So ein Zufall", lautete der erste sakarstische Kommentar der grünen Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum. Damit der Strom von Dukovany auch rasch nach Österreich kommt, baut die Verbund APG die dazugehörige Stromautobahn aus. In diesen Tagen wird eine zweite 380 kV-Leitung auf die Hochspannungsmasten von Dürnrohr nach Slavetice verlegt - "ohne Umweltverträglichkeitsprüfung, ohne Volksabstimmung! Diese Doppelgleisigkeit ist zum Genieren! Wie sollen österreichische PolitikerInnen glaubwürdig gegen den Ausbau der tschechischen Atomkraftwerke auftreten, wenn wir gleichzeitig alles tun, um von deren Stromproduktion zu profitieren", fragt die Grün Bundesrätin entsetzt. Diverse Antworten auf Anfragen zur Atomstromautobahn waren unisono: die Hochspannungsleitung hat nichts mit Atomstrom zu tun. Der niederösterreichische Umweltanwalt meint, dass ein UVP-Verfahren nur notwendig wäre, wenn neue Masten aufgestellt würden - vor der Leitung brauche sich ja keiner zu fürchten. "Wollen uns die Herren für dumm verkaufen?" fragt Kerschbaum weiter. Die Verbund APG behauptet ungeniert, dass über ihre Leitungen nur "sauberer" Strom fließt (siehe www.verbund.at). "Die österreichische ,Atomstrombilanz’ wird durch RECs-Zertifikate gefälscht - denn nur ein kleiner Teil von dem, was als Atomstrom importiert wird, wird in Österreich auch als Atomstrom verkauft! Kerschbaum hat sich vorgenommen, am 5. 11., dem Jahrestag der Volksabstimmung gegen Zwentendorf, spannende Fragen zur Verlogenheit der Österreichischen Anti-Atompolitik zu stellen - z.B. "Was tun Sie, um Österreich unabhängig von Atomstrom zu machen? Warum hat Österreich kein Ökostromgesetz, das seinen Namen verdient? Was passiert im Bereich Wohnbausanierung/Energieeffizienz?" - und freut sich schon jetzt auf die Antworten der Verantwortlichen.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /