Übertragungsnetz-Ausbau: Baustart für 42 Leitungskilometer bei 50Hertz

Collage von PV-Kraftwerken, Windenergie, Wolken und StromnetztrassenFoto: gopixa / stock.adobe.com
100 Prozent erneuerbare Energien sind bis 2035 möglich und erfordern einen Ausbau der Stromnetze.
Die Bundesnetzagentur hat das Planfeststellungsverfahren für den zweiten Abschnitt der geplanten 380-kV-Höchstspannungsleitung von Pulgar nach Vieselbach abgeschlossen.

Damit steht der Verlauf der 42 Kilometer langen Freileitung von Geußnitz in Sachsen-Anhalt nach Bad Sulza in Thüringen fest. Die Bedeutung dieser Genehmigung für den Übertragungsnetz-Ausbau zeigt sich daran, dass der CTO von 50Hertz, Frank Golletz, den Planfeststellungsbeschluss persönlich bei der Bundesnetzagentur in Bonn abholte. Die Bauarbeiten sollen in den nächsten Tagen starten.

Dass die Bundesnetzagentur (BNetzA) die zuständige Genehmigungsbehörde für die Leitung sei, liege daran, dass diese durch drei Bundesländer führe, nämlich Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, erklärt 50Hertz.

Insgesamt soll eine 105 Kilometer lange Leitung von Pulgar in Sachsen nach Vieselbach in Thüringen entstehen. Der sogenannte Ersatzneubau soll 40 Prozent mehr Energie transportieren können als die bestehende Leitung. Sobald die neue Stromtrasse fertiggestellt ist, soll die alte Leitung zurückgebaut werden. Die Streckenführung der neuen und alten Trasse auf dem gerade genehmigten zweiten Abschnitt sei ähnlich, so die Bundesnetzagentur. Die neue Leitung umgehe allerdings einen Wald sowie zwei Orte. Auf einigen Teilabschnitten werden vorhandene Masten weiter genutzt und mit neuen Hochstrom-Leiterseilen ausgestattet.

Leitung soll Solar- und Windstrom in die Verbrauchzentren im Süden bringen

Eine leistungsfähigere Infrastruktur sei dringend nötig, um die großen Strommengen aus dem Norden und Deutschland sicher und effizient zu den Verbrauchern zu transportieren, so Golletz. Die Leitung zwischen Pulgar und Vieselbach sei bereits heute stark ausgelastet, der Ersatzneubau erhöhe daher die Stabilität im 50Hertz-Höchstspannungsnetz.

Neben dem Übertragungsnetz-Ausbau sind auch starke Aus- und Umbauten sowie Modernisierungsarbeiten in den Verteilnetzen nötig. Der Elektro-Verband ZVEI verweist auf die Dringlichkeit der Digitalisierung für einen flexiblen Netzbetrieb.

28.4.2023 | Quelle: 50Hertz, BNetzA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen