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BBU erhebt Einspruch gegen neu geplante Reaktoren des AKW Temelin

Befürchtet werden Verseuchung und Verstrahlung durch Leckagen, Störfälle und Erdbeben

Bonn / Temelin, - Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. hat gegen den Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Temelin Einspruch erhoben. In dem Einspruch, der an das tschechische Umweltministerium gerichtet wurde, hat sich der BBU gegen den geplanten Bau der Reaktorblöcke 3 und 4 des tschechischen Atomkraftwerkes Temelin ausgesprochen. Gleichzeitig hat der Verband die sofortige Stilllegung aller tschechischen Atomanlagen gefordert.

Grundsätzlich fordert der BBU die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit! BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz erklärt: ‘Radioaktivität kennt keine Grenzen, unser Widerstand auch nicht!’

Nach Auffassung des BBU können radioaktive Stoffe von Temelin über den Luftweg auch bis in die Bundesrepublik gelangen – in die Atemluft und in die Nahrung. Befürchtet werden Verseuchung und Verstrahlung durch Leckagen, Störfälle und Erdbeben.
Die Reaktoren Temelin 3 und 4 würden die zusätzliche Produktion und Lagerung von Atommüll verursachen und noch mehr Uran- und Atommülltransporte erfordern. Das Risiko von Transportunfällen, Flugzeugabstürzen und Anschlägen nimmt dadurch zu.

Der BBU betont, dass bereits im sogenannten Normalbetrieb der Reaktoren Radioaktivität frei wird. In diesem Zusammenhang erinnert der BBU an eine Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz, in der Ende 2007 vermehrt Leukämiefälle bei Kleinkindern in AKW-Nähe dokumentiert wurden.

Radioaktivität (Strahlung und Partikel) und z. B. tritiumhaltige Abwässer aus Temelin gefährden vor Ort und entfernt die Landwirtschaft und das Grund- und Trinkwasser.

Der BBU hat dem tschechischen Umweltministerium auch mitgeteilt, dass der Betrieb der Reaktoren Temelin 3 und 4 den lebensfeindlichen Uranabbau vermehren würde und dass Atomenergie kein Beitrag zur Bekämpfung der Klimakatastrophe ist. Und: Eine militärische Nutzung von Atombrennstoff und Atommüll der Reaktoren in Temelin kann grundsätzlich ebenso wenig ausgeschlossen werden wie Atomspionage.

Vor dem Hintergrund der skandalösen Vorfälle bei der Atommüll-Lagerung in Deutschland weist der BBU auch darauf hin, dass es nie ein Endlager geben wird, in dem der Atommüll, der in den Reaktoren Temelin 3 und 4 anfallen würde, sicher gelagert werden kann.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /